Schlechte Ökobilanz

Alte Stromschlucker für Umwelt besser als neue Notebooks

Elektronik
27.09.2012 10:27
Besonders stromsparende Prozessoren und der Einsatz umweltverträglicher Materialien bei der Fertigung von Notebooks sollen Konsumenten dazu bewegen, ihre alten Stromschlucker gegen ein neues Gerät auszutauschen. Doch tut man der Umwelt damit einen Gefallen? Nein, sagt eine Studie im Auftrag des deutschen Umweltbundesamtes.

Die Herstellung von Notebooks ist mit großen Umweltauswirkungen verbunden. Es braucht Rohstoffe und Energie zur Fertigung, bei der wiederum große Mengen an Treibhausgasen freigesetzt werden.

Vor diesem Hintergrund wollte das Umweltbundesamt klären, welchen Anteil die verschiedenen Lebenszyklusphasen eines Notebooks an den Gesamttreibhausgasemissionen haben, wie viel effizienter das neue Notebook sein muss, damit der Ersatz des alten und weniger energieeffizienten Geräts aus ökologischen Gesichtspunkten lohnt und wann sich die Umweltauswirkungen von Herstellung, Vertrieb und nicht zuletzt auch wieder Entsorgung eines stromsparenderen Neugeräts amortisieren.

Erst nach 33 bis 89 Jahren ökologisch sinnvoll
Die Ergebnisse zeigten, so das Umweltbundesamt in seiner Studie, dass die Herstellungsphase mit knapp 56 Prozent (214 Kilogramm Kohlendioxid in fünf Jahren) einen höheren Beitrag an den Gesamttreibhausgasemissionen eines Notebooks leiste als die Nutzungsphase.

Oder anders ausgedrückt: Der Umweltaufwand bei der Herstellung eines Notebooks ist so hoch, dass er sich durch eine erhöhte Energieeffizienz in der Nutzung nicht in realisierbaren Zeiträumen amortisieren lässt. Selbst bei einer zehnprozentigen Steigerung in der Energieeffizienz im Vergleich zum Altgerät würde sich der Kauf eines neuen Notebooks aus ökologischer Sicht erst nach 33 bis 89 Jahren rechnen.

Studie fordert Erhöhung der Geräte-Lebensdauer
Um die Treibhausgasemissionen zu reduzieren, appellieren die Studienautoren daher an die Hersteller, die Lebensdauer der Notebooks zu erhöhen. Ermöglicht werden soll dies etwa durch einen modularen Aufbau der Geräte, der ein einfaches Auf- und Nachrüsten erlaubt, eine recyclinggerechte Konstruktion, eine größere Verfügbarkeit von Ersatzteilen sowie eine Standardisierung von Komponenten. Außerdem schlagen die Studienautoren vor, die Mindestgarantie für die Geräte auszuweiten.

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