Pionier vor dem Aus

19.000 Jobs auf der Kippe: Kodak beantragt Insolvenz

Elektronik
19.01.2012 08:53
Der US-Kamerakonzern Eastman Kodak ist pleite. Am Donnerstag leitete das Traditionsunternehmen ein Insolvenzverfahren ein. Es sei noch genügend Liquidität vorhanden, um den Geschäftsbetrieb während des Gläubigerschutzes aufrechtzuerhalten. Tochterbetriebe außerhalb der USA sollen nicht betroffen sein.

Kodak hatte 1888 die erste Kamera für Endverbraucher auf den Markt gebracht und galt viele Jahrzehnte als Ikone der Fotografie. Das Unternehmen mit knapp 19.000 Mitarbeitern hat nun schwer zu kämpfen - vor allem weil fast nur noch mit Digitalkameras fotografiert wird.

Umstellung auf digital "verschlafen"
Der Konzern versuchte erst nach dem Einbruch im klassischen Geschäft (mit Filmen), mit moderneren Kameras wieder eine breite Kundschaft zu erreichen. Seit 2007 schrieb das Unternehmen aber keinen Gewinn mehr.

Die ersten konkreten Hinweise auf eine Insolvenz gab es bereits im vergangenen Oktober. Das rund 130 Jahre alte Unternehmen hatte selbst gewarnt, dass ohne neue Mittel binnen zwölf Monaten das Aus kommen könnte.

Kodak sucht jetzt Schutz vor den Forderungen seiner Gläubiger nach Kapitel elf des US-Insolvenzrechts, nachdem der Verkauf eines Pakets von rund 1.100 Patenten, die der Fotopionier hält, trotz monatelanger Gespräche nicht zustande gekommen war.

Wirft mit Patentklagen um sich
Um an das dringend benötigte frische Geld zu kommen, hatte Kodak zuletzt mit einer Serie von Patentklagen um sich gegriffen. Binnen einer Woche wurden Apple, der Smartphone-Spezialist HTC und der Erzrivale Fujifilm verklagt. Am Mittwoch wurde auch Samsung ins Visier genommen.

Nach Schätzungen von Experten versucht Kodak mit den Klagen, potenziellen Kaufinteressenten die Schlagkraft seines Patent-Portfolios zu demonstrieren. Der Konzern war an den Anfängen der digitalen Fotografie beteiligt und hält deswegen auch dort diverse grundlegende Patente.

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