Aufreger in D

170 neue Computer wegen Virus einfach weggeworfen

Elektronik
29.04.2013 15:18
Was tun, wenn der Computer von einem Virus befallen ist? Die naheliegendste Antwort: den Schädling beseitigen. Eine andere Möglichkeit: den Rechner einfach entsorgen. So geschehen im Schweringer Bildungsministerium, wo 170 "infizierte" Computer kurzerhand weggeworfen wurden, wie der Landesrechnungshof Mecklenburg-Vopormmern jetzt kritisierte. Die Kosten trägt der Steuerzahler.

Anfang 2009 sorgte der "Conficker"-Virus für Schlagzeilen. Über eine ältere Lücke in Microsofts Windows-Betriebssystem befiel der Computerwurm binnen Monaten Millionen nicht gepatchter Systeme. Österreich blieb davon nicht verschont: So wurden etwa Tausende PCs der Kärntner Landesregierung sowie der Kärntner Krankenanstaltengesellschaft lahmgelegt.

Auch 170 Rechner des Lehrerfortbildungsinstituts IQMV in Schwerin, Rockstock und Greifswald wurden laut einem Bericht der "Ostsee-Zeitung" vom Montag befallen, allerdings erst im September 2010, zu einer Zeit also, als längst kostenlose Anwendungen zur Entfernung des Schädlings zur Verfügung standen.

Dennoch wusste man sich beim IQMV offenbar nicht besser zu behelfen, als die zum Teil noch "nagelneuen", verseuchten Rechner zu entsorgen und durch noch neuere zu ersetzen, wie der Landesrechnungshof Mecklenburg-Vorpommern jetzt nach eingehender Untersuchung des Vorfalls in seinem jüngsten Bericht kritisiert.

Demnach sei "eine ernsthafte Überprüfung der Alternative" zum Neukauf durch das Ministerium "nicht erkennbar" gewesen. Anders ausgedrückt: Obwohl die infizierten Rechner ohne größeren Aufwand kostengünstig hätten "repariert" werden können, entschied man sich leichtfertig für die Entsorgung der teuren Gerätschaften.

Die Gesamtkosten für den Steuerzahler aufgrund der übereilten Aktion beliefen sich dem Bericht nach auf 187.300 Euro.

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