Ansteckungsgefahr

Vorsicht, Keime: Handys werden zu selten gereinigt

Elektronik
04.01.2013 09:34
Ob jung oder alt, Frau oder Mann: Die Pflege des eigenen Handys wird von vielen Nutzern vernachlässigt. Nur gut jeder vierte Handybesitzer (27 Prozent) reinigt die Oberfläche seines Mobilfunkgerätes bewusst und intensiv. Knapp die Hälfte (49 Prozent) säubert es nur gelegentlich und flüchtig, etwa durch Abwischen an der Kleidung, und jeder Achte reinigt sein Mobiltelefon nie, so das Ergebnis einer Umfrage des deutschen Hightech-Verbands Bitkom, der damit auf die Gefahr von Keimbildung auf den Geräten aufmerksamen machen möchte.

"Handys, insbesondere Smartphones, sollten regelmäßig gereinigt und gepflegt werden", sagt Bitkom-Experte Bernd Klusmann. "Das ist nicht nur eine Frage der Ästhetik. Handys können Keime übertragen, und gerade jetzt in der Erkältungszeit ist eine regelmäßige Reinigung von Displays und Tastaturen sinnvoll."

Touchscreens seien zwar sehr robust, sonst würden sie der tagtäglichen direkten Beanspruchung nicht standhalten, doch bereits mit den ersten Berührungen verliere der Touchscreen seine Sauberkeit. "Schweiß und Fett setzen sich in winzigen Kratzern ab, die selbst bei sachgemäßer Bedienung der Handys entstehen", so Klusmann.

Jeder Siebte ekelt sich davor, fremde Handys zu benutzen
Der Umfrage zufolge ekelt sich mehr als jeder Siebte davor, das Mobiltelefon anderer Leute zu benutzen – Frauen (18 Prozent) häufiger als Männer (13 Prozent). 18 Prozent der Befragten haben hingegen grundsätzlich keinen Ekel davor, Handys fremder Personen zu nutzen. Knapp zwei Drittel sagen, bei dieser Frage sei für sie weniger das Handy als vielmehr das Erscheinungsbild des Handy-Besitzers entscheidend.

Bei der Reinigung des Handys oder Smartphones sollten Nutzer laut Bitkom auf Folgendes achten:

Keine scharfen Reinigungsmittel
Auch wenn es naheliegend erscheint, Handys mit einem Glasreiniger zu säubern: Scharfe Reinigungsmittel sind nicht geeignet, die Oberfläche eines Touchscreens zu reinigen. Alkohole, Spülmittel und Seifenlaugen können langfristig die fettabweisende Oberfläche der Geräte beschädigen und so ihre Bedienbarkeit beeinträchtigen. Elektronische Geräte sollten grundsätzlich nicht mit Wasser in Berührung kommen: Eindringende Feuchtigkeit kann elektronische Schaltkreise korrodieren lassen und ein Handy nachhaltig beschädigen.

Desinfektion schützt vor Keimen und Pilzen
Alkohol desinfiziert und eignet sich generell für den Kampf gegen Keime. Doch er greift die fettabweisende Oberfläche der Handys an und sollte möglichst selten verwendet werden. Besser geeignet sind spezielle Hygienesprays mit einer keimabtötenden, antibakteriellen Wirkung. Sprays zum Desinfizieren gibt es ab rund zwei Euro, beispielsweise in Drogerien, im Fachhandel oder in Apotheken.

Touchscreen trocken reinigen
Für die alltägliche Pflege des Telefons eignen sich ebenfalls Reinigungstücher für Monitore und andere elektronische Geräte. Diese Tücher gibt es beispielsweise im Fachhandel. Zur Not lassen sich auch Brillenputztücher aus Mikrofaser verwenden. Mikrofaser nimmt selbst in trockenem Zustand Fettschmutz auf. Bei der Trockenreinigung sollte man allerdings darauf achten, dass sich keine groben Partikel auf dem Touchscreen befinden: Sie können beim Reiben Kratzer hinterlassen.

Verschmutzung vermeiden
Der beste Schutz gegen verschmutze Handyoberflächen besteht darin, Verschmutzungen zu vermeiden. Als größte Schmutz- und Bakterienquelle gelten Mahlzeiten, die während des Telefonierens eingenommen werden. Zurückbleibende Essensreste begünstigen das Wachstum von Keimen. Wissenschaftler haben zudem Spuren von Handcremes und Schminke als Nährboden für Krankheitskeime entdeckt. Außerdem sollte das Telefon nicht in Toiletten oder öffentlichen Waschräumen genutzt werden. Dort befinden sich viele Krankheitserreger in der Luft. Das Gleiche gilt für staubige oder schmutzige Umgebungen.

Displayschutzfolien schützen vor Kratzern
Wer seinen Touchscreen neuwertig halten möchte, sollte nach dem Kauf eine professionelle Displayschutzfolie aufziehen. Sie ist kaum zu erkennen, haftet ohne Kleber und schützt das Handy ähnlich wie die Einschlagfolie ein Buch. Die Folie verhindert das Verkratzen der Oberfläche und reduziert die Ablagerungsmöglichkeit von Keimen.

Regelmäßig die Hände waschen
Trotz aller Warnungen gilt: Die Keimbelastung selbst muss nicht zu Erkrankungen führen. Regelmäßiges, intensives Händewaschen schützt am besten vor Erkältungen, Grippe und anderen Krankheiten.

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