720p-Mini-Beamer

Taschenkino: Philips PicoPix mit Android im Test

Elektronik
05.03.2016 09:00

Mit dem PicoPix 4935 hat Philips seit kurzer Zeit einen Mini-Beamer im Sortiment, der mit Googles Android-Betriebssystem ausgestattet ist. Klar kann der Projektor-Zwerg auch via HDMI von einem anderen Gerät bespielt werden, Android eröffnet ihm aber interessante Möglichkeiten - etwa ein Dasein als Taschenkino mit Netflix-App. Wie gut das klappt, hat krone.at getestet.

Mini-Beamer wie der PicoPix 4935 von Philips hatten bis vor kurzem das Problem, dass ihre Auflösung und Leuchtkraft recht überschaubar war. In absoluter Finsternis brachte man zwar brauchbare Ergebnisse zustande, so richtig überzeugend waren frühere Mini-Beamer aber nicht. Mit dem PicoPix 4935 gelingt es Philips nun, 720p-Auflösung und immerhin 350 Lumen Leuchtkraft vorzulegen. Damit kann man schon etwas anfangen.

Mobil dank WLAN und Akku
Der LED-Beamer projiziert bis zu 3,81 Meter in der Diagonale messende Bilder mit einem Kontrast von 100.000:1 an die Wand, hat neben einem HDMI- und einem Audio- zwei USB-Anschlüsse und einen microSD-Kartenleser. WLAN ist an Bord, ein integrierter Akku macht den PicoPix rund zwei Stunden lang unabhängig vom Stromnetz. Wer mag, kann den Mini-Beamer über ein Stativ-Gewinde auf einem Dreibein montieren.

Im Test zeigte sich: Im Netzbetrieb liefert der kleine Strahlemann aus dem Hause Philips in der Tat brauchbare Bilder. Die 720p-Auflösung ist zwar kein Full-HD, aber für den einen oder anderen Film hinreichend scharf. Und was dem Bild womöglich an Schärfe fehlt, macht es durch schiere Größe wieder wett.

Im Test bekamen wir aus rund drei Metern Entfernung ein ausreichend helles Bild mit rund drei Metern Diagonale an die Wand - deutlich größer, als es am durchschnittlichen TV-Gerät wäre. Das klappt auch bei gedimmtem Licht, es muss nicht vollkommen finster sein.

Akkulaufzeit solide, Bedienung gewöhnungsbedürftig
Im Akkubetrieb - rund zwei Stunden sind machbar - ist der Mini-Beamer nicht ganz so hell, für die eine oder andere Präsentation in einem abgedunkelten Raum oder ein, zwei Folgen der Lieblings-Serie reicht die Helligkeit aber auch hier. Und will man das Bild heller, kann man ja immer noch die Stromversorgung anschließen.

Ein bisschen problematisch - zumindest ab Werk - gestaltet sich die Bedienung des Mini-Beamers. Er verfügt über ein Touchpad mit Android-Bedienelementen an der Oberseite, so richtig komfortabel ist diese Art der Bedienung aber nicht - vor allem, wenn man so versucht, längere WLAN-Kennwörter mittels überdimensionaler Bildschirmtastatur einzugeben.

Für gelegentliche Eingaben ist das Touchpad zwar okay, für die Dauerbenutzung des LED-Beamers empfiehlt es sich aber, über Bluetooth oder USB externe Eingabegeräte anzuschließen.

Angepasstes Android, solide App-Unterstützung
Android ist am PicoPix 4935 in einer in puncto Interface stark angepassten Version an Bord und auf den ersten Blick kaum als solches zu erkennen. Unter dem übersichtlichen, aber etwas trägen Philips-Interface verbirgt sich aber tatsächlich Googles Mobilbetriebssystem - inklusive der Möglichkeit, DLNA/UPNP-Streams aus dem Heimnetzwerk zu empfangen, im Internet zu surfen, Office-Dateien zu öffnen - und Apps zu installieren.

Das klappt zwar nicht über den offiziellen Google-Play-Store, der am PicoPix durch einen inoffiziellen chinesischen App-Marktplatz ersetzt wird, wer eine Android-Installationsdatei im APK-Format vorliegen hat, kann sie aber mithilfe eines Dateimanagers problemlos auf dem Mini-Beamer installieren. Im Test klappte das mit Streaming-Apps wie Netflix oder dem Mediacenter-Programm Kodi problemlos. Hardwarehungrige Kost wie Spiele könnte man grundsätzlich auch installieren, hier sollte man sich aber bewusst sein, dass die gebotene CPU-Power nur für einfachere Kost ausreicht.

Fazit:Cooles Taschenkino für mobile Menschen
Trotz seiner geringen Größe von 11,5 mal 11,5 mal 3,2 Zentimetern schafft es der PicoPix 4935 selbst in nicht völlig abgedunkelten Räumen, ausreichend helle und scharfe Bilder an die Wand zu werfen. Android und sein WLAN-Modul machen ihn zum flexiblen Streaming-Empfangsgerät. Der integrierte Akku eignet sich zwar nicht für den nächsten Serienmarathon, wohl aber für die eine oder andere Diashow abseits der Steckdose. Die Bedienung mit dem Touchpad gestaltet sich bei der Texteingabe etwas mühsam, für die gelegentliche mobile Nutzung reicht es aber.

Mobile Menschen, die ihr Taschenkino gerne überall hin mitnehmen sind dann letztlich auch die Kernzielgruppe für den Picopix. Für die rund 580 Euro, die der Mini-Beamer kostet, bekommt man nämlich - freilich ohne Android und ultrakompakte Maße - auch schon stationäre Full-HD-Beamer mit mehr Leuchtkraft.

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