Glasfaser-Power

Südkoreaner surfen 1250 Mal schneller als mit DSL

Web
17.10.2016 15:51

Südkorea ist das Schlaraffenland der Internetgeschwindigkeit. Surfen bei uns immer noch viele Haushalte am Land mit acht Megabit pro Sekunde durchs Netz, sind 100 Megabit pro Sekunde in Südkorea Standard. Wer es schneller mag, kann dort gar bis zu zehn Gigabit in der Sekunde übertragen - 1250 Mal so viel wie mit langsamen DSL-Anschlüssen bei uns.

Möglich sind die enormen Internetgeschwindigkeiten in Südkorea, weil das Land früh erkannt hat, dass ein schnelles Glasfasernetz entscheidend für die wirtschaftliche Entwicklung der Zukunft ist, berichtet das IT-Portal "WinFuture".

In Südkorea sei es beispielsweise seit mehr als zehn Jahren üblich, Neubauten mit Glasfaser-Leitungen zu durchziehen. Eine schnelle Datenleitung gehöre für Koreaner zum Bauen dazu wie die Verlegung von Stromleitungen.

52,5 Gigabit pro Wohnhaus
Der jüngste Höhepunkt dieser Entwicklung ist eine vom Internet-Provider SK Telecom gemeinsam mit Nokia entwickelte Glasfasertechnologie, bei der vorhandene Leitungen effizienter genutzt und so höhere Datenraten erzielt werden.

Die neue Technologie ermöglicht Glasfaser-Verteilerkästen, die 52,5 Gigabit pro Sekunde übertragen können. In ersten Wohnbauten in Südkorea wurden sie bereits installiert, Bewohner können dort einen 10-Gigabit-Anschluss nutzen. Solche Geschwindigkeiten gab es bisher selbst in Korea nur für Business-Kunden.

Koreaner könnten 400 4K-Filme parallel streamen
Ein Vergleich veranschaulicht das Tempo so einer Leitung: Wer über Netflix einen 4K-Film in einer Auflösung von 3840 mal 2160 Pixeln streamen will, braucht eine Bandbreite von ungefähr 25 Megabit pro Sekunde. Mit einer südkoreanischen 10-Gigabit-Leitung könnte man demnach 400 4K-Filme parallel streamen.

In Österreich geben alte DSL-Leitungen am Land ohne Hilfsmittel wie ein LTE-Zusatzmodem üblicherweise acht Megabit pro Sekunde her, also nur ein Drittel des Bandbreitenbedarfs eines 4K-Films. In den Städten ist die Situation besser, hier erreichen Kabelanbieter wie UPC, kabelplus, Cablelink oder LIWEST auch 150 bis 250 Megabit pro Sekunde - weit mehr als die Anschlüsse am Land, aber immer noch ein Bruchteil eines südkoreanischen 10-Gigabit-Anschlusses.

Seoul will bis 2020 ein Gigabit für jeden Haushalt
Obwohl Südkorea im weltweiten Vergleich die meisten anderen Länder in puncto Internet-Speed bereits deutlich abhängt, will Seoul immer noch weiter investieren. Aktuell bekommen Koreaner einen 100-Megabit-Anschluss für umgerechnet 20 Euro pro Monat. Bis 2020 will Südkorea zum gleichen Preis jedem Haushalt einen Gigabit-Anschluss spendieren.

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