Franzose packt aus

Schwere Vorwürfe: “Motor-Doping” bei der Tour?

Elektronik
13.05.2016 13:45

Das Thema "Motor-Doping" im Radsport hat nun auch die Tour de France erreicht. Jean-Pierre Verdy, der bis 2015 Kontroll-Direktor der französischen Anti-Doping-Agentur (AFLD) war, bestätigte am Freitag dem Magazin "Tour" Vorwürfe, die zuvor in einem Beitrag des TV-Senders France 2 geäußert worden waren. Danach waren bei der Tour 2015 rund ein Dutzend Fahrer teilweise mit verstecktem Motor gefahren.

"Nein, ganz im Gegenteil", sagte Verdy in dem Interview auf die Frage, ob die Journalisten von France 2 übertrieben hätten. "Sie haben nur das Minimum gesagt. Das Problem ist noch viel größer. Ich habe mich nur gewundert, warum es jetzt auf einmal weltweit so große Wellen schlägt. Motordoping gibt es seit Jahren - es ist immer stärker geworden", sagte Verdy.

Er habe im vergangenen Jahr so viele Hinweise auf "Motor-Doping" bei der Tour 2015 bekommen wie nie zuvor. "Es herrschte totale Alarmstimmung vor dem Start. Viele Team-Manager haben mit mir gesprochen, dass man endlich etwas tun muss". Allerdings habe er keine Beweise. "Ich habe die manipulierten Räder nicht selbst gesehen, weil ich mir nie Räder anschaue", behauptete der frühere AFLD-Direktor. "Die Polizei kann auch nichts machen und die UCI habe ich informiert, aber die hat sich darauf konzentriert, die Räder zu wiegen. Wir standen da und konnten nichts tun", fügte er hinzu.

Heuer hatte es auch schon andere Berichte über den mutmaßlichen Einsatz von Elektro-Hilfsmotoren und manipulierten Felgen bei internationalen Rennen gegeben. Der Welt-Verband versucht den Betrug mit verstärkten Kontrollen zu unterbinden. Kritiker sehen die Untersuchungsmethoden aber als unzulänglich an.

Belgierin für sechs Jahre gesperrt
Unlängst wurde die Belgierin Femke van den Driessche als weltweit erste Radsportlerin wegen des Einsatzes eines verbotenen technischen Hilfsmittels für sechs Jahre gesperrt. Im Rad der 19-Jährigen war bei der Querfeldein-WM im Jänner ein Hilfsmotor entdeckt worden. Sie erhielt außerdem eine Geldstrafe von 18.200 Euro.

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