"Es ist die Lösung für ein Kundenbedürfnis, das uns eigentlich seit Beginn des Mobiltelefons Probleme bereitet hat", sagte Kern am Freitag bei der Vorstellung der Pläne. Mit Ausnahme der Schweiz gebe es europaweit keine befriedigende Antwort. "Etwas zugespitzt formuliert: Es ist deutlich leichter in einem Space Shuttle WLAN und Sprachtelefonie zu realisieren, als das in einem Zug ist", so Kern.
Für die Probleme gibt es demnach drei Gründe, erstens die Netzabdeckung, zweitens die Konstruktion der Züge und drittens das Nutzungsverhalten. Je hochwertiger und isolierter der Zug, desto schwieriger die Versorgung. "Scheppernde Kisten können Sie leichter durchdringen als etwa den railjet oder den künftigen cityjet", erklärte Kern. Die ÖBB montieren nun auf jedem Waggon eine Antenne und einen Repeater, der das Mobilfunksignal im Wageninneren an die Fahrgäste verteilt.
Alle 80 Sekunden ein anderer Handymast
Dass alle Passagiere gleichzeitig im Internet surfen wollen, stellt die ÖBB vor ein weiteres Problem. "In einem railjet haben Sie bis zu 800 Menschen, die an den diversen Sendestationen mit bis zu 230 Km/h vorbeirasen. Und das bedeutet, dass von Station zu Station alle 80 Sekunden eine Übergabe des Funksignals stattfindet", schilderte der ÖBB-Konzernchef.
Für die ÖBB soll der Netzausbau der Auftakt einer Digitalisierungsinitiative sein, dazu sind auch neue Onboard-Systeme geplant. Kern schweben etwa Catering-Bestellungen per App und ein Unterhaltungsportal mit Medieninhalten und Nachrichten vor. "Wir wollen Bahnfahren zum modernen Lifestyle machen", erklärte Kern.
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