Systemkamera im Test

Nikon 1 J5: Selfie-Display, 4K-Videos und NFC

Elektronik
20.06.2015 09:00
Klein, schnell und technisch auf dem neuesten Stand - mit Selfie-Display, 4K-Videos und NFC - präsentiert sich Nikons neueste Systemkamera, die Nikon 1 J5. Was die Spiegellose sonst noch zu bieten hat, erfahren Sie hier.

Dem allgemeinen Retro-Trend folgend, präsentiert sich die Nikon 1 J5 optisch altmodischer als ihr Vorgänger: Die glatte Oberfläche ist einem Kunststoff-Lederimitat gewichen, zudem sorgt eine Auswölbung auf der rechten Vorderseite nun für einen besseren Griff. Beim Gewicht legt die J5 geringfügig zu, nämlich von232 auf 265 Gramm samt Akku und Speicherkarte. Mit ihren Abmessungen von 59,7 x 98,3 x 31,5 Millimetern (J4: 60 x 99,5 x 28,5) ist sie dennoch nach wie vor eine der kleinsten Kameras ihrer Art.

Ins Auge stechen zudem gleich mehrere neue Direkttasten auf der Rückseite sowie zwei Rändelräder, eines davon um den zweiten Auslöser für Videoaufnahmen. Sie erlauben nun nicht nur den Zugriff auf vollautomatische Szenenprogramme, sondern auch auf die klassischen Belichtungsmodi (Programm-, Blenden- und Zeitautomatik sowie Manuell). Darüber hinaus lassen sich mithilfe der Räder etwa Einstellungsparameter wie Blende und Verschlusszeit verändern.

Ebenfalls praktisch: Statt einer Einschalttaste gibt es nun einen Drehschalter, wodurch sich die Kamera auch "blind" problemlos einschalten lässt. Die letzte äußerliche Neuerung betrifft das drei Zoll große Touch-Display, das sich nun bei Bedarf für Selfies um 180 Grad nach oben klappen lässt.

Einen elektronischen Sucher hat auch die J5 nicht. Wer hofft, diesen mit dem DF-N1000 von Nikon nachzurüsten, hat Pech, denn einen Zubehörschuh wie bei der größeren Nikon 1 V3 sucht man leider vergeblich. Beim Fotografieren in der Dunkelheit muss man somit mit dem eingebauten und nicht sehr leistungsstarken Blitz der J5 vorlieb nehmen.

Unter der Haube wartet die Nikon 1 J5 mit einem neuen 20-Megapixel-Sensor (J4: 18,4 Megapixel) sowie Nikons neuer Bildverarbeitungsengine Expeed 5A auf, die Serienbildaufnahmen samt Schärfenachzeichnung mit bis zu 20 Bildern pro Sekunde ermöglicht. Ohne Autofokus sind sogar bis zu 60 Bilder drin, allerdings ist dann eine schnelle microSD-Speicherkarte Pflicht, sonst gerät der Pufferspeicher bald "außer Atem".

Hochauflösende Testfotos finden Sie in unserem Flickr-Account!

Videos filmt die J5 in Full-HD mit 60 Bildern pro Sekunde oder in hochauflösendem 4K mit 3.840 x 2.160 Pixeln - dann allerdings nur mit 15 Bildern pro Sekunde. Die Folge: Das Bild ruckelt. Schon spannender für viele dürfte da der Zeitlupenmodus sein, indem die Kamera bei einer Auflösung von 1.280 x 720 Pixeln 120 Bilder pro Sekunde schießt.

Der ISO-Bereich des Sensors erstreckt sich von ISO 160 bis 12.800.Allzu sehr verlassen sollte man sich auf die Lichtempfindlichkeit allerdings nicht, denn ab ISO 1.600 beginnt es zu rauschen und Störpixel treten sichtbar zutage. Auch die Farben verblassen dann mit zunehmender ISO-Zahl merklich.

Übertragen lassen sich die Bilder wie schon beim Vorgänger auf Wunsch mittels integrierten WLAN. Die Kontaktaufnahme mit einem entsprechenden Smartphone oder Tablet gelingt nun dank NFC allerdings einfacher. Die dafür benötigte App (iOS, Android) bedürfte allerdings dringend einer Generalüberholung. Nach wie vor ist es mit ihr leider nur möglich, die Kamera auszulösen, nicht aber Veränderungen an den Einstellungen vorzunehmen.

In puncto Akkuleistung büßt die Nikon 1 J5 gegenüber der J4 an Ausdauer ein. Waren beim Vorgänger laut offiziellem Datenblatt noch bis zu 300 Aufnahmen mit einer Akkuladung drin, so sind es jetzt nur noch 250, die Videoaufnahmedauer sinkt von 70 auf 60 Minuten. Konsequenz für den Nutzer: Wer mit der J5 unterwegs ist, sollte sicherheitshalber einen Zweitakku miteinpacken.

Fazit: Zum Preis von derzeit günstigstenfalls rund 500 Euro samt 10-30-Millimeter-Optik bietet die Nikon 1 J5 gegenüber dem Vorgängermodell zahlreiche Neuerung und Verbesserungen - angefangen beim Selfie-Display und NFC über die zusätzlichen Tasten und Rändelräder bis zur Bildqualität. Dabei ist sie handlich wie eine Kompakte und schneller als jede Spiegelreflex. Schwächen offenbart die J5 dagegen bei schummrigen Umgebungslicht (Bildrauschen), den ruckelnden 4K-Videos und der relativ kurzen Akkulebensdauer.

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