"I love this game"

“NBA 2K13” erobert den Basketball-Thron

Spiele
27.10.2012 15:00
Wer ein großer Fan ist und über ausreichend Geld verfügt, kann schon mal einfach einen Klub kaufen, um seiner Liebe zu Verein und Sportart Ausdruck zu verleihen. Getan hat das zum Beispiel US-Rapper Jay-Z - als großer Basketballfan hält er Anteile an den Brooklyn Nets. Das dürfte schließlich 2K Sports dazu bewogen haben, ihn den neuesten NBA-2K-Titel mitproduzieren zu lassen - und so ist "NBA 2K13" um einen prominenten Neuzugang reicher.

Wer sich jetzt schon ob der Qualität des Spiels sorgen sollte, der darf beruhigt aufatmen: "NBA 2K13" hat die Mitarbeit von Jay-Z keineswegs geschadet. Das Gegenteil ist vielmehr der Fall: Zwar strahlt das Design nun eine gewisse Hip-Hop-Ästhetik aus, was sicherlich nicht jedermanns Geschmack sein dürfte, unbestritten aber ist, das sich Jay-Zs Musik bestens zum Körbewerfen eignet.

Erst die Arbeit, dann das Vergnügen
Bevor es allerdings so weit ist, gibt das Tutorial einen tiefen Einblick, was den Spieler erwartet. Gelegenheitsgamer werden damit absolut keine Freude haben, gab es doch selten zuvor so viele Übungseinheiten. Diese sind jedoch auch bitter nötig, um später wenigstens halbwegs bestehen zu können. Die wesentlichste Änderung in "NBA 2K13" ist die Trennung der Bedienung von Oberkörper und Beinen, die nun jeweils mit einem der Analogsticks zu steuern sind. Addiert man dann noch die Kombinationsmöglichkeiten von Buttons und Schultertasten hinzu, lässt sich erahnen, wie vielfältig, aber auch komplex die Steuerungsmöglichkeiten sind.

Realistischer geht's nimmer
Die Folge sind Duelle bislang unbekannter, realistischer Qualität. Als Anfänger hat man allerdings weniger davon, da die Gegner wie auf Schienen fahren, während man selbst noch etwas unkoordiniert mit den Steuerungsvarianten kämpft. Stures Anrennen und Soli führen sowieso nicht oder nur selten zum Erfolg, da die KI sich sowohl defensiv als auch offensiv sehr gut verhält. Einzig Steals passieren einen Tick zu oft. Sobald man den Bogen nach entsprechendem "Nachsitzen" im Tutorial jedoch heraus hat, offenbart sich der wahre Tiefgang und Realismus des Spiels.

Dazu kommt noch die Physik-Engine, welche dafür sorgt, dass die große Brocken unter dem Korb so richtig abräumen, während die flinken "Wusler" sich gekonnt von Korb zu Korb dribbeln. Jedem Spieler sind zudem verschiedene Attribute zugeordnet, die sich auf sein Können auswirken. Im Vorteil ist, wer die Spieler seines Teams gut kennt und so ihre Spezialfähigkeiten gewinnbringend einsetzen kann.

Besser als fernsehen
Überaus realistisch und detailverliebt gestaltet sich auch die grafische Umsetzung. Dass bei den virtuellen Spielern sogar die Tattoos mit ihren originalen Vorbildern übereinstimmen, wird spätestens beim Blick auf die Zuschauer als selbstverständlich angenommen. Diese unterstützen nicht nur ihre Mannschaft, sondern stehen ab und an auch auf, um sich Erfrischungen zu besorgen. Der Clou aber ist, dass sich prominente Persönlichkeiten unter den Fans befinden, die ihr Team unterstützen.

Die Kommentatoren stehen dem grafischen Feuerwerk gottlob in keinster Weise nach: Noch nie kamen diese so nahe an eine Fernsehübertragung heran. So gesehen könnte man sich einfach nur gemütlich mit einem Bier (oder zwei) zurücklehnen und die Basketballübertragung von "NBA 2K13" genießen.

Bei den Spielmodi sticht der umfangreiche Online-Part sowie der neue MyTeam-Modus hervor. Letzter ähnelt einem Sammelkartenspiel, in dem sich Stadien, Trikots oder Athleten erwerben lassen. Ziel ist es natürlich, das beste Team zusammenzustellen und am Ende eine Siegesserie hinzulegen, die ihresgleichen sucht. Leider weggefallen ist der Greatest-Modus. Der Verlust schmerzt allerdings nur bedingt, da die glorreichen Teams vergangener Zeiten weiterhin im Spiel enthalten sind.

Fazit: "I love this game" - dieser Werbespruch der amerikanischen Basketball-Liga beschreibt "NBA 2K13" wohl am besten, und offenbar auch die Motivation des Entwicklerteams. Die Beteiligung von Jay-Z erscheint in diesem Licht wie das i-Tüpfelchen, das dem Spiel die Krone aufsetzt. Noch nie waren in einem Basketballspiel der Realismus höher, die Grafik detaillierter und die Kommentatoren professioneller. Doch einen Haken gibt es immer, im Falle von "NBA 2K13" liegt dieser in der recht hohen Einstiegshürde - den vollen Spielspaß gibt es nämlich erst mit viel Training. Der Einsatz lohnt sich aber.

Veränderung zum Vorgänger: Die erweiterten Steuerungsmöglichkeiten sind die wesentlichste Neuerung und verschaffen "NBA 2K13" ein realistischeres Spielgefühl. Dazu kommen merkbare Verbesserungen in der KI und der neue MyTeam-Modus. Für Besitzer und Fans der Vorversion ist es jedenfalls kein Fehler, auf den Neuling zu setzen.

Plattform: PS3 (getestet), Xbox 360, PC, Wii
Publisher: 2K Sports
krone.at-Wertung: 9/10

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