"CloudPets" gehackt

Nachrichten von sprechenden Kuscheltieren im Netz

Elektronik
28.02.2017 12:03

Dass smartes Spielzeug ein Sicherheitsrisiko darstellen kann, haben erst vor wenigen Tagen Besitzer der sprechenden Puppe Cayla erfahren müssen. Weil die "Spionin im Kinderzimmer" alles mithören kann, wurden Eltern in Deutschland aufgefordert, die Puppe zu zerstören. Jetzt sorgen die "CloudPets" für Negativschlagzeilen: An die zwei Millionen Sprachnachrichten, die über die "intelligenten" Kuscheltiere verschickt wurden, waren frei im Internet zugänglich.

"A Message You Can Hug" (etwa "Eine Nachricht zum Umarmen") - so lautet das Motto des US-Herstellers Spiral Toys für seine CloudPets, mit denen Kinder Sprachnachrichten etwa ihrer Eltern empfangen und auch an diese verschicken können (siehe Video oben).

Wie sich jetzt herausstellt, lagen an die zwei Millionen dieser privaten Sprachnachrichten ungeschützt im Internet - für jedermann offen anhör- und herunterladbar. Dem Sicherheitsforscher Troy Hunt zufolge sollen zudem rund 820.000 Datensätze inklusive E-Mailadressen und Passwörtern von Nutzern der sprechenden Spielzeuge im Netz kursieren.

Sie dürften bereits im Jänner von Cyberkriminellen abgegriffen worden sein - durch simples Erraten, weil Spiral Toys zu lax vorging und Nutzern keine Richtlinien für starke Passwörter verordnete, wie es heißt. So seien auch simple Kennwörter wie "1234" möglich gewesen.

Der Hersteller, so Hunt, habe die Problematik trotz mehrfacher Hinweise ignoriert. Erst nachdem die Daten unautorisiert "viele Male" heruntergeladen worden seien, habe Spiral Toys diese gelöscht. Die betroffenen Eltern seien zu keinem Zeitpunkt über den Datenklau informiert worden.

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