Nacktscanner 2.0

Mobilgerät gewährt New Yorker Polizei Blick durch Kleidung

Elektronik
25.01.2013 09:49
Die New Yorker Polizei setzt große Hoffnungen in ein neues Gerät, das am Körper versteckte Waffen aus der Entfernung aufspüren soll. Dabei wird die sogenannte Terahertz-Strahlung verwendet, wie Polizeichef Ray Kelley erklärte. Diese elektromagnetischen Wellen können Kleidung, Haut und viele weitere Materialien durchdringen. "Wenn ein Objekt, zum Beispiel eine Waffe, die Strahlung behindert, wird es von dem Gerät markiert", sagte Kelly.

Die Technik kann demnach unauffällig von einem Polizeiauto aus benutzt werden. Im vergangenen Jahr seien schon sehr erfreuliche Fortschritte erzielt worden. Das neue Gerät wird als mögliche Alternative zur umstrittenen Praxis der New Yorker Polizei gesehen, in Gegenden mit hoher Kriminalitätsrate routinemäßig Männer auf der Straße anzuhalten und zu durchsuchen.

Die Gesetzeshüter wollen bald weitere Tests mit den Geräten durchführen. Wie der Technik-Blog "Mashable" berichtet, sei es auch denkbar, die Geräte einfach an Orten zu montieren, an denen es häufig zu Verbrechen kommt. So könnte man Passanten von Weitem auf Waffenbesitz überwachen und im Bedarfsfall einschreiten.

Gemeinschaftsprojekt mit der Polizei London
Entwickelt wurde das Gerät gemeinsam mit der Londoner Polizei und dem US-Verteidigungsministerium, produziert wird es von einem nicht näher genannten Auftragsfertiger. Die Scan-Reichweite des Gerätes betrage derzeit nur etwas mehr als einen Meter, man hoffe aber, die Reichweite in Zukunft auf bis zu 25 Meter ausweiten zu können, so Kelly.

Peter Rez, Physikprofessor an der Arizona State University, hält dies für ein ambitioniertes Ziel. Der Forscher meint im Gespräch mit der Website "Security Management", Scans von weiter entfernten Personen seien mit der verwendeten passiven Terahertz-Technologie nach derzeitigem Wissensstand gar nicht möglich. Bis der Terahertz-Scanner von der Polizei im Regelbetrieb eingesetzt werden kann, dürfte es also noch einige Zeit dauern.

"Wir müssen noch ein paar Tests durchführen, bevor wir sagen können, wie man die Technologie am besten einsetzt", sagt Kelly. Außerdem müsse man auch noch die Rechtmäßigkeit des Scanners durch Juristen überprüfen lassen – schließlich könnte der Einsatz solcher Scanner die Privatsphäre von Passanten beeinträchtigen, wie dies etwa die US-Bürgerrechtsorganisation ACLU befürchtet.

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