Parkour-Aktion

Mirror’s Edge Catalyst: Mit Anlauf gegen die Wand

Spiele
08.06.2016 15:14

Fast acht Jahre sind vergangen, seit EA die charismatische Protagonistin Faith für sein Parkour-Action-Game "Mirror's Edge" erstmals ins Rennen schickte. Mit dem Prequel "Mirror's Edge Catalyst" nimmt diese nun erneut Anlauf auf PC, PS4 und Xbox One. Der Spaß bleibt dabei allerdings häufig auf der Strecke.

Faiths erster Ausflug begeisterte die Fachpresse, blieb bei den Verkäufen aber hinter den Erwartungen zurück. Das neue Spielprinzip und die ungewöhnliche Optik konnten kaum über die schwache Story und die Tücken des Gameplays hinwegtäuschen. Man sollte also meinen, dass Entwickler DICE, bekannt vor allem für seine "Battlefield"-Shooter, in diesen Bereichen seine Hausaufgaben gemacht und entscheidend nachgebessert hat. Doch falsch gedacht.

Auf die schiefe Bahn
Faith ist keine fünf Minuten aus dem Häfn entlassen worden, da gelangt sie bereits wieder auf die schiefe Bahn und schließt sich ihren alten Runner-Freunden an, um sich als rebellische Botin, die Informationen und Dinge anderer Art von A nach B transportiert, gegen ein totalitäres Regime aufzulehnen. Wirklich fesselnd ist das nicht, was vor allem an der - einige Charaktere ausgenommen - Bedeutungslosigkeit der handelnden Akteure liegt. Wie Faith während des Spiels bleiben sie die meiste Zeit über farb- und gesichtslos.

Je schneller, desto besser
Schon besser gefällt da das Spielprinzip, das sich gegenüber dem Vorgänger nahezu unverändert präsentiert. Erneut muss sich Faith zumeist rennend, rutschend, springend, hangelnd und an Wänden entlang laufend fortbewegen, um in der nun als offene Spielwelt angelegten Stadt Glass schnellstmöglich zu ihrem nächsten Ziel zu gelangen. Zwar erschwert die Ego-Perspektive insbesondere anfangs das Abschätzen der Abstände und des richtigen Timings, was so manchen Absturz zur Folge hat; hat man den Dreh jedoch erst einmal raus und vermag die einzelnen Bewegungsabläufe flüssig aneinanderzureihen, kommt durchaus Laune auf.

Ungelenke Kämpfe
Die ganze Rennerei und Hüpferei könnte also sehr schön sein, wären da nicht die Kämpfe gegen das sogenannte Konglomerat, in die Faith immer wieder hineingerät und zwar diesmal im Gegensatz zum ersten Teil ganz ohne Schusswaffen. Gekämpft wird stattdessen mit Händen und Füßen gegen sich alsbald wiederkehrende Gegnertypen, wobei es geschickt von der Umgebung Gebrauch zu machen gilt. Ein kleiner Tritt und schon purzelt der Feind etwa über das Geländer in den Abgrund. Nichtsdestotrotz wirken die Kämpfe oft ungelenk, insbesondere in Hinblick auf das Ragdoll-Modell der Gegner.

Mehr vom Gleichen
Immerhin: Wenn Faith nicht gerade kämpfen muss, gibt es noch genügend andere Dinge zu erledigen. Neben den Hauptmissionen warten auf den Dächern der Stadt zahlreiche Nebenaufträge darauf, absolviert zu werden. Beispielsweise Kurierdienste, Rennen auf Zeit, bei denen man sich mit anderen Spielern messen kann, oder eine Runde Geocaching, bei der man nach von anderen Spielern versteckten Gegenständen suchen kann. Einen echten Online-Modus hat jedoch auch "Mirror's Edge Catalyst" nicht vorzuweisen, zudem folgen die meisten Missionen dem "Mehr vom Gleichen"-Prinzip.

Ein weiteres Manko: So erfrischend die reduzierte Optik zu Spielbeginn auch ist, so schnell hat man sich an ihr sattgesehen. Daran ändert leider auch EAs Frostbite-Engine nichts. Wer sich also nach mehr Farbe und Abwechslung sehnt, wird enttäuscht.

Fazit: Je mehr Fahrt Faith aufnimmt, umso größer ist der Spaß in "Mirror's Edge Catalyst". Leider wird dieser durch die fade Story und die fehlende Abwechslung jedoch schnell gebremst. Einen wirklichen Grund, den Nachfolger zu spielen, bietet Entwickler DICE allen Fans des Originals somit nicht. Und Einsteigern dürfte es an Ausdauer fehlen, dem monotonen Trott dauerhaft zu folgen.

Plattform: Xbox One (getestet), PS4, PC
Publisher: EA
krone.at-Wertung: 6/10

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