krone.at-Test

LG X Screen: Handy mit zwei Displays für 200 Euro

Elektronik
31.07.2016 09:00

Mit seinem Oberklassegerät V10 hat LG vor einigen Monaten sein erstes Smartphone mit Zweitdisplay nach Österreich gebracht, jetzt gibt es mit dem X Screen einen kleinen Bruder im Einsteigersegment. Für 200 Euro wartet das X Screen mit zweckmäßiger Rechenpower, 13-Megapixel-Cam und zwei Displays auf. Wie es sich im Alltag schlägt, hat krone.at getestet.

Packt man das X Screen aus, fällt zuerst auf: Für ein Smartphone der 200-Euro-Klasse ist LGs Neuling mit dem Zweitdisplay erstaunlich hochwertig gebaut. Das Chassis besteht über weite Strecken aus Glas und macht einen sauber verarbeiteten Eindruck. Und auch das Innenleben dürfte für das Gros der Nutzer völlig ausreichen.

Alle Zahlen und Hardware-Fakten zum LG X Screen gibt's in der Leistungstabelle:

LG X Screen

CPU

Qualcomm Snapdragon 410: 4 x 1,2 GHz

RAM

2 GB

Diagonale

4,93 Zoll

Auflösung

1280 x 720 Pixel
Zweitdisplay: 520 x 80 Pixel

Speicher

16 GB

microSD-Slot

bis 2 TB

Hauptkamera

13 Megapixel; F/2.2

Frontkamera

8 Megapixel

Funk

LTE, N-WLAN, Bluetooth 4.1, NFC, GPS

Maße

142,6 x 71,8 x 7,1 Millimeter; 120 Gramm

Akku

2300 mAh

Extras

Zweitdisplay

Software

Android 6

Preis im Netz

ab 200 Euro

Dass das X Screen mit dieser Hardware nicht mit der Oberklasse mithalten kann, ist klar. Der Prozessor reicht zwar für ein flüssiges Android-Bedienerlebnis und ausreichend schnelle App-Starts, dank zwei Gigabyte RAM klappt auch Multi-Tasking problemlos. Wird es aber anspruchsvoller - etwa bei grafisch aufwendigeren 3D-Spielen - geht der Snapdragon 410 im X Screen in die Knie, es kommt zu Rucklern. Wer nicht spielt, wird sich daran freilich nicht stören.

Solide Display- und Kamera-Performance
Einen soliden Eindruck hinterlassen Hauptdisplay und Kameras des X Screen. Für den alltäglichen Gebrauch ist die vorhandene 720p-Auflösung völlig ausreichend: Text ist klar lesbar, Fotos hinreichend detailreich, die Farbdarstellung natürlich. Helligkeit und seitliche Ablesbarkeit wären zwar ausbaufähig, in dieser Preisklasse ist das Display aber okay.

Ebenso die Kamera: Sie arbeitet zwar nicht so flott wie Oberklasse-Kameras und könnte optische Bildstabilisierung vertragen, für Schnappschüsse bei gutem Licht bietet sie aber genug Qualität. Und dank F/2.2-Blende gelingen zur Not auch im Zwielicht noch brauchbare Fotos. Die Kompaktkamera ersetzt das X Screen so zwar nicht, für Gelegenheitsknipser reicht es aber.

Nettes Extra: Always-on-Zweitdisplay
Die größte Besonderheit des X Screen ist sein oberhalb des Hauptbildschirm angeordnetes Zweitdisplay. Darauf kann der Nutzer je nach Vorliebe Datum und Uhrzeit, Starter für die meistgenutzten Apps oder Verknüpfungen sowie seine Signatur anzeigen lassen. Wer mag, kann den Mini-Bildschirm auch dann eingeschaltet lassen, wenn der Hauptbildschirm deaktiviert ist - und sich so etwa die Uhrzeit dauerhaft anzeigen lassen. Manche Nutzer werden das als nettes Extra empfinden, ein Must-have ist es aber nicht.

Saubere Verarbeitung, Akku könnte stärker sein
Neben seinem Zweitdisplay hat das X Screen keine weiteren Extras. Fingerscanner und dergleichen sind momentan noch teureren Geräten vorbehalten. Ein Manko ist das aus unserer Sicht nicht, zumal das X Screen dafür anderswo glänzt: bei der Verarbeitung. Für ein 200-Euro-Smartphone macht es mit seinem Glas-Chassis einen edlen Eindruck, Verarbeitungsmängel konnten wir im Test nicht entdecken.

In der Hand liegt das Gerät angenehm kompakt, stören könnte manche Nutzer indes der Akku. Er ist nicht austauschbar und auch nicht sehr kapazitätsstark. Mit 2300 Milliamperestunden kommt man zwar durch einen durchschnittlichen Arbeitstag, nächtliches Aufladen wird dem Nutzer beim X Screen aber nicht erspart bleiben.

Ungewohntes Interface, nette Dreingaben
Nicht ganz optimal erscheint uns auch die Software am X Screen. Zwar ist mit Android 6 aktuelle Software an Bord, LG hat für unseren Geschmack aber etwas zu viel am Interface verändert. Wie bei chinesischen Herstellern oft zu sehen, fehlt auch beim LG X Screen eine App-Übersicht. Stattdessen landet alles automatisch am Homescreen und muss mit Ordnern sortiert werden.

Für langjährige Android-Nutzer kann dieser Ansatz gewöhnungsbedürftig sein. Immerhin: Bloatware haben wir am X Screen keine entdeckt, dafür legt LG nette Extras wie hundert Gigabyte Google-Drive-Speicherplatz für zwei Jahre dazu.

Fazit: Die Rechenpower ist überschaubar, reicht aber für viele Anwender. Display und Kamera sind für ein Gerät dieser Preisklasse adäquat, Haptik und Verarbeitung sind überraschend gut. Auch, wenn Akku und Software nicht das Optimum sind: LGs X Screen ist ein solides Einsteiger-Smartphone, das sich mit dem Zweitdisplay von der Masse abhebt.

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