"Blau" im Bett

LED-Licht stört Schlaf, aber verbessert Reaktion

Elektronik
13.12.2016 14:26

Dass das blaue Licht moderner LED-Displays den Schlaf-Wach-Rhythmus verändert, ist bekannt. Untersuchungen des Schweizer Schlafforschers Christian Cajochen zeigen nun aber, dass auch aktiver macht.

Leuchtdioden in den Displays moderner Smartphones, Tablets, Notebooks und Monitore haben im Vergleich zu älteren Bildschirmen einen sehr hohen Anteil an blauem Licht, der vom menschlichen Auge zwar nicht wahrgenommen wird, sich jedoch nachteilig auf das Schlafverhalten auswirkt.

"Wer abends lange vor einem LED-Bildschirm sitzt, verzögert seinen Schlaf-Wach-Rhythmus. Das Dunkelhormon Melatonin, das die Schlafbereitschaft steigert, wird vor allem durch die starken Blauanteile des Lichts solcher Geräte unterdrückt und hindert den Körper, zur Ruhe zu kommen", so Cajochen.

"Gehen Sie nicht 'blau' ins Bett"
Der Leiter des Zentrums für Chronobiologie an den Universitären Psychiatrischen Kliniken in Basel konnte mit seinem Team anhand mehrerer Experimente nachweisen, dass das Blaulicht der LED-Displays mit einer Wellenlänge von 450 bis 480 Nanometer die Bildung des Schlafhormons Melatonin um rund eine Stunde verzögert. "Eine Blaudusche macht uns sehr schnell wach", sagt Cajochen und rät: "Gehen Sie nicht 'blau' ins Bett."

Verbesserte Konzentration
Umgekehrt ist das Blaulicht von Vorteil, wenn geistige Leistungsfähigkeit gefordert ist. Es hilft konzentrierter am Bildschirm zu arbeiten. So hatten Cajochens Versuchspersonen, die abends fünf Stunden vor den LED-Bildschirmen verbrachten, im Vergleich mit jenen vor Computerbildschirmen mit konventioneller Beleuchtung eine um bis zu 20 Prozent schnellere Reaktionszeit, etwa bei einem Wortpaarlerntest.

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