18 Verdächtige in Ö

Kinderporno-Ring zerschlagen: 900 Festnahmen

Web
06.05.2017 16:00

Internationalen Ermittlern ist ein großer Schlag gegen einen weltweit agierenden Kinderporno-Ring gelungen: Rund 900 Menschen seien weltweit festgenommen worden, knapp 370 von ihnen in Europa, teilte Europol am Samstag mit. 296 sexuell missbrauchte Kinder seien identifiziert oder gerettet worden. Auch in Österreich gab es Festnahmen, sagte Vincenz Kriegs-Au, der Sprecher des Bundeskriminalamts: Für 18 Verdächtige klickten hierzulande die Handschellen.

Die bisher geheim gehaltene Polizeioperation dauerte mehr als zwei Jahre. "Das zeigt auch, wie wichtig internationale Polizei-Zusammenarbeit ist", hieß es vom FBI. Anfang dieser Woche waren die drei Hauptverantwortlichen der Internetplattform Playpen in den USA zu Gefängnisstrafen von bis zu 30 Jahren verurteilt worden, unter ihnen der 58 Jahre alte Schöpfer der Website aus Florida. Playpen ist nach Angaben von Europol eine der weltweit größten Kinderporno-Plattformen mit mehr als 150.000 Nutzern. Federführend für die Aktion war das amerikanische FBI.

Nach Angaben der US-Bundespolizei wurden allein in den USA 25 Menschen angeklagt, die Kinderpornografie produziert, und 51 weitere, die Kinder körperlich missbraucht haben sollen. 55 Kinder seien in den Vereinigten Staaten identifiziert und gerettet worden.

Erfolgreichste Aktion des FBI im Darknet
Playpen befand sich im verborgenen Teil des Internets, im sogenannten Darknet. Über die Plattform konnten Nutzer Zugang zu großen Beständen von Kinderpornos bekommen. Es sei die erfolgreichste Aktion gewesen, die jemals vom FBI gegen Kriminelle auf der Darknet-Servicewebsite Tor geführt worden war.

"Playpen ist geschlossen, aber andere machen weiter", sagte FBI-Special-Agent Dan Alfin. "Wir setzen unsere Bemühungen fort, so gut wir nur können", betonte er. "Es ist ein Katz-und-Maus-Spiel, mit der Einschränkung, dass es kein Spiel ist."

"Wir konnten nichts tun"
Die Kinderporno-Seite war 2014 gestartet. "Wenig später bemerkten wir es, aber wir konnten nichts tun", sagte Alfin. Erst im Dezember machte der Gründer einen Fehler und eröffnete den Ermittlern so Zugang zur IP-Adresse, die in den USA registriert war. "Den Hinweis bekamen wir von Kollegen aus dem Ausland", sagte Alfin.

Anschließend rollten weltweit die geheimen Ermittlungen unter dem Namen "Operation Pacifier" ("Operation Schnuller"), um die Nutzer aufzuspüren. Europol koordinierte dabei die Ermittlungen in Europa.

Es ist der größte Fall in einer Reihe von jüngst bekannt gewordenen Ermittlungserfolgen gegen die Kinderporno-Szene. Erst vor zwei Wochen hatten Europol und Interpol gemeinsam die Festnahme von 38 Personen gemeldet. Sie hatten über den Messenger-Dienst WhatsApp kinderpornografische Bilder ausgetauscht. In den Monaten zuvor waren Fälle in Norwegen und Spanien bekannt geworden.

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