"Miles Deep"

KI bringt Ordnung ins Porno-Dickicht des Internets

Web
22.11.2016 08:45

Das Internet ist voller Pornografie. So viel, dass selbst die Betreiber einschlägiger Seiten schnell den Überblick verlieren können. Doch nun gibt es Abhilfe. Ein Open-Source-Entwickler hat unter dem Titel "Miles Deep" eine Künstliche Intelligenz entwickelt, die Pornofilme klassifiziert - und zwar nicht nur ganze Videos, sondern auch einzelne Szenen innerhalb eines Sexfilms. Dem Entwickler zufolge handelt es sich um die erste Software ihrer Art.

Wie das IT-Portal "The Register" berichtet, könnte die in einen Video-Editor eingebettete Künstliche Intelligenz "Miles Deep" hoch interessant für Betreiber von Sex-Websites sein. Immerhin verspricht sie, ihnen beim Kategorisieren von Filmen und Szenen eine ganze Menge "Handarbeit" abzunehmen und die Art des Beischlafs in einer Szene mit 95-prozentiger Genauigkeit automatisch zu benennen.

Software trainierte mit 36.000 Porno-Bildern
Um der Software diese erstaunliche Fähigkeit zu verleihen, haben die Entwickler sie mit 36.000 Sex-Bildern gefüttert. Die Software musste die Bilder sechs Stellungskategorien zuordnen, von denen zwei aus dem Oralsexbereich stammen und zwei klassischen Beischlaf mit unterschiedlicher Ausrichtung der Protagonisten kennzeichnen. Überdies gibt es die Kategorie "Anderes" und eine Kategorie für eine Sex-Spielart, bei der die weibliche Brust eine prominente Rolle spielt.

"Soweit ich weiß, ist es das erste und einzige öffentliche Porno-Klassifizierungs- und Editierungs-Tool", sagt Ryan Jay, der Schöpfer von "Miles Deep". Prinzipiell könnte seine KI, die bei ihren Berechnungen für höheres Tempo auch Nvidia-Grafikprozessoren nutzen kann, aber auch für andere Aufgaben als die Porno-Klassifizierung verwendet werden. "Es kann alle Szenen ohne sexuelle Akte entfernen oder nur einen spezifischen Akt herauseditieren", sagt Jay.

Yahoo-KI filtert Pornobilder aus Suchergebnissen
Dass Systeme wie "Miles Deep" nicht nur für die Pornoindustrie, sondern auch gegen sie arbeiten können, zeigt der Internetkonzern Yahoo. Er hat erst vor einigen Wochen eine KI gezeigt, die ebenso wie jene von Ryan Jay nach explizitem Material sucht. Allerdings dient sie dazu, selbiges aus Suchergebnissen herauszufiltern.

Jay sieht seine KI allerdings im Vorteil. "Im Gegensatz zum kürzlich vorgestellten 'NSFW'-Modell von Yahoo, das eine ähnliche Architektur nutzt, kennt 'Miles Deep' den Unterschied zwischen Nacktheit und unterschiedlichen sexuellen Akten."

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