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Im Technik-Wunderland: Die Highlights der IFA 2016

Elektronik
07.09.2016 08:50

Seit einer Woche befindet sich Berlin im Ausnahmezustand: Die größte Elektronikmesse Europas, die Internationale Funkausstellung, hält die Metropole fest im Griff. Am Messegelände am Fuße des Funkturms zeigt alles, was in der Branche Rang und Namen hat, welche Neuheiten die kommenden Monate für Elektronik-Junkies bringen. krone.at hat sich heuer wieder für Sie ins Getümmel geworfen und die wichtigsten Trends identifiziert. Hier ist unsere IFA-Rückschau.

Eine wirkliche Technik-Revolution hatte die IFA heuer nicht parat: Smartphones, Tablets, smarte Uhren, Drohnen, ultrahochauflösendes Fernsehen und vernetzten Sound gab es auch in den letzten Jahren bereits zu sehen.

Die Geräte haben sich aber weiter entwickelt, werden zunehmend tauglich für den Massenmarkt. Und die eine oder andere Innovation hatte die IT-Branche auf der IFA dann doch im Gepäck.

Lenovo beispielsweise verblüffte das Messepublikum mit seinem Yoga Book, einem Hybridgerät aus Tablet und Laptop, das mit seiner Touch-Tastatur und einem Stylus, der Notizen auf Papier direkt beim Schreiben digitalisiert, interessante Eingabemethoden bietet. Kein echter Laptop-Ersatz, aber ein innovativer Ansatz für ein Tablet, mit dem man mehr tun kann, als nur zu surfen und Inhalte zu konsumieren.

Top-Handy von Sony, Mittelklasse von HTC & Huawei
An der Smartphone-Front hatte die IFA mit Sonys Xperia XZ und Huaweis Nova auch einige Neuheiten parat, wirkliche Überraschungen brachten sie aber nicht mit. Sony bleibt sich beim Xperia XZ treu und setzt vor allem auf eine Hightech-Kamera, um sein Smartphone zu vermarkten: Mit Entfernungs- und Farbsensor soll es Bilder knipsen, die beinahe auf Profi-Niveau liegen.

Die starke Kamera bietet Sony mit dem Xperia X Compact auch in einem kompakteren Gerät an, das allerdings Features des Top-Geräts wie das wasserfeste Gehäuse missen lässt.

Während Sony beim neuen Top-Handy auf Oberklasse-Hardware setzt, haben Huawei und HTC mit dem Nova und dem One A9s Mittelklasse-Geräte im Metallkleid präsentiert, die vor allem mit ihrer Verarbeitung punkten sollen.

Huawei präsentiert sein Nova vor allem als Smartphone für die "Generation Selfie", HTC peilt mit dem One A9s ebenfalls eine jüngere Zielgruppe an.

Eine andere spannende Messeneuheit: Lenovos Moto Z Play, das mit einem extradicken Akku besonders lang durchhalten soll und - ebenso wie die anderen Vertreter der Moto-Z-Reihe - mit Modulen aufgerüstet werden kann. Jüngster Modul-Neuzugang ist dabei eine Hasselblad-Kamera, die dem Smartphone optischen Zehnfach-Zoom und einen Xenon-Blitz nachrüstet.

PC-Industrie richtet sich zunehmend an Spieler
Bei den PC-Herstellern gab es heuer auf der IFA vor allem eines zu sehen: Dünne Ultrabooks, teils mit 360-Grad-Scharnier in ein Tablet wandelbar, außerdem Produktivitäts-Tablets mit Tastatur-Cover wie Lenovos Miix 510 und insbesondere Gaming-Geräte.

Einer der ungewöhnlichsten Beiträge zum Thema Gaming kam von Acer. Die Taiwanesen zeigten auf der Messe das erste 21-Zoll-Gaming-Notebook mit gekrümmtem Bildschirm.

Den klassischen PC sah man auf der IFA vor allem in ungewöhnlichen Formfaktoren. HP zeigte etwa mit seinem Elite Slice einen modularen Business-PC, der über einen USB-C-Anschluss um neue Teile erweitert werden kann. Im Gaming-Bereich zeigte HP den in der Top-Konfiguration über 4000 Euro teuren Würfel-PC Omen X, dessen Komponenten in drei eigenen Kammern besonders gut gekühlt werden sollen.

Aktivitäts-Tracking gibt's jetzt auch für Autos
Wearables, also Elektronik zum Anziehen, hat sich in den letzten Jahren zwar nicht unbedingt so rasant durchgesetzt, wie sich das die IT-Branche gewünscht hätte. Trotzdem gab es auf der IFA auch heuer wieder jede Menge intelligente Uhren und Fitness-Bänder zu sehen.

Der Smartwatch-Star der Messe kam dabei von Samsung, wo man sich mit der Gear S3 optisch zunehmend der klassischen Herrenuhr annähert und dank Always-On-Display nun dauerhaft und nicht mehr nur auf Knopfdruck oder Handbewegung die Zeit anzeigt. Günstige Alternative: Asus hat mit seiner Zenwatch 3 ebenfalls eine runde Computeruhr präsentiert, die mit einem Preis von 230 Euro deutlich günstiger als der Samsung-Rivale sein dürfte.

Dass es auch beim Thema Aktivitäts-Tracking noch Innovationen gibt, bewies auf der Messe der holländische Navi-Spezialist TomTom. Das Unternehmen zeigte mit seinem Curfer ein kleines Tracking-Modul für das Auto, das an der Serviceschnittstelle Informationen zum Fahrverhalten sammelt und dem Fahrer so spielerisch spritfahrendes Reisen beibringen soll.

TV-Trends: Immer mehr OLED, erste 8K-TVs
Im Fernseherbereich war der Trend auf der IFA heuer die Bildschirmtechnologie OLED. Die organischen Leuchtdioden, die im Vergleich zu LCD-Technologie satteres Schwarz und leuchtendere Farben liefern, sind mittlerweile nicht mehr nur beim OLED-Pionier LG ein Thema, sondern auch bei vielen anderen Herstellern - von Philips über Grundig und Panasonic bis hin zu Metz und Loewe.

4K-Fernseher und krumme Modelle waren auf der Messe nach ihren ersten Auftritten in den letzten Jahren keine Besonderheit mehr, dafür gab's erste 8K-Fernseher zu sehen. Reif für den Massenmarkt sind die freilich noch lange nicht: Sharp zeigte auf der Messe ein Gerät für 140.000 Euro, das es momentan nur in Japan zu kaufen gibt und für das es noch kaum Inhalte gibt.

Auffällig ruhig verhielt sich auf der Messe heuer der TV-Weltmarktführer Samsung: Die Koreaner gehen mit umweltfreundlichen Geräten ohne Cadmium auf Kundenfang und setzen dem OLED-Wettrüsten der Konkurrenz wie schon im Vorjahr Quantum-Dot-Displays entgegen.

Vernetzter Sound: Jetzt kommen die Spezialisten
Dem Trendthema Multi-Room-Audio, also vernetzten WLAN-Lautsprechern, haben sich auf der IFA 2016 nicht nur die großen IT-Konzerne verschrieben, sondern auch in zunehmendem Maße alt eingesessene Audio-Spezialisten.

Die deutsche Firma Teufel beispielsweise zeigte bei ihrer Multi-Room-Tochter Raumfeld vernetzte Porzellan-Lautsprecher, die durch besonders feinen ="hps_slide">

Und auch der dänische Rivale Bang & Olufsen präsentierte auf der Messe seine ersten Multi-Room-Gehversuche in Form der Speaker BeoSound 1 und 2.

Drohnen, Föhn und Bier: Die Messekuriositäten
Die heurige Funkausstellung wäre keine IFA gewesen, wenn es nicht auch kuriose Gadgets auf die Messe geschafft hätten. Geliefert haben hier insbesondere Start-ups wie PicoBrew: Die Amerikaner haben einen vernetzten Bierbrauautomaten vorgestellt, mit dem man nach dem "Nespresso-Prinzip" mit Braugut-Kapseln Bier erzeugen kann.

Unkonventionelle Haushaltsgeräte hatte der britische Staubsaugerhersteller Dyson im Gepäck: Neben einem äußerst raffinierten Föhn namens Supersonic zeigte Dyson einen Saugroboter mit Kettenantrieb und die wohl langlebigste LED-Lampe der Welt.

Drohnen zogen auf der IFA ebenfalls ihre Kreise. Wurden sie in den vergangenen Jahren noch meist von Menschen gesteuert, zeigte die IT-Industrie auf der IFA heuer auch Modelle mit Künstlicher Intelligenz - etwa die Foto-Drohne Yuneec Breeze 4K, die automatisch ihrem Besitzer folgt und ihn bei seinem Tun filmt.

Vom Smart Home zur Smart City
Ein weiterer Messetrend 2016: Intelligentes Wohnen. Überall auf der IFA stellten kleine Start-ups ebenso wie große Konzerne ihre Beiträge zum Thema intelligentes Wohnen aus. Dass selbst der Hofer-Lieferant Medion mittlerweile in diesem Feld aktiv ist und Technik zur Hausautomatisierung präsentiert hat, zeigt, dass dieser Trend bereits am Massenmarkt angekommen ist.

Da klingen Panasonics Visionen für die vernetzte Stadt dagegen noch nach Zukunftsmusik. Die Japaner zeigten auf der IFA unter anderem, wie sie in intelligenten Städten erneuerbare Energie produzieren, diese bei geringem Bedarf in Mega-Akkus einlagern und sie bei steigendem Energiehunger wieder freisetzen. In Japan hat Panasonic dafür bereits eine erste Modellanlage: die Smart City Fujisawa.

Messefazit: Auch, wenn die IT-Industrie auf der IFA heuer kaum komplett neue Produktkategorien enthüllt hat: Für Elektronik-Fans hatte die Messe trotzdem wieder jede Menge spannende Neuheiten im Gepäck. Egal, ob unkonventionelle Tablets, leistungsstarkes Gaming-Gerät, superscharfe TV-Geräte oder intelligente Drohnen: Für Technikfreunde ist die IFA als größte Elektronikmesse Europas nach wie vor ein Fixstern am digitalen Firmament.

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