Erster Eindruck

HTC 10: So fühlt sich das neue Edel-Smartphone an

Elektronik
17.04.2016 09:00

Der taiwanesische Smartphone-Pionier HTC hat vor wenigen Tagen bei Events in zehn Städten auf der ganzen Welt sein neues Edel-Smartphone namens "10" enthüllt. Der Nachfolger des One M9 soll mit einer "Ultrapixel"-Kamera, edler Verarbeitung und überragenden Selfie-Fähigkeiten die Gunst der Käufer erlangen. Ob das Gerät so gut ist, wie von HTC versprochen, hat krone.at direkt bei der Enthüllung in Berlin ausprobiert.

Beim Design nähert sich HTC mit den neuen Gerät der Optik des One A9 an. Die charakteristischen Lautsprecher an der Gerätefront sind nur mehr oben vorhanden, unterhalb des Displays mussten sie einen Home-Button mit Fingerscanner und kapazitiven Tasten weichen. Stereo-"Boomsound" gibt's weiterhin, einer der Lautsprecher sitzt nun allerdings an der Geräteunterkante.

Ein erster Kurztest ergab: HTCs Top-Smartphone klingt immer noch besser als die Konkurrenz, die neue Lautsprecherplatzierung begünstigt aber, dass man einen der Speaker bei Nutzung im Querformat mit der Hand verdeckt. Gut gefallen dafür die Bedienelemente, durch die Platz am Bildschirm frei wird, weil es keine On-Screen-Tasten mehr gibt.

Sehr gutes Display ohne Always-on-Feature
Das 5,2 Zoll große Display im HTC 10 löst mit stolzen 2560 mal 1440 Pixeln auf, spielt also in der gleichen Schärfe-Liga wie etwa Samsungs Galaxy S7 oder das LG G5. Einzelpixel sind so nicht mehr erkennbar, tatsächlich liefert das Display mehr Schärfe, als für das menschliche Auge wahrnehmbar.

Ein Always-on-Feature, bei dem etwa die Uhrzeit dauerhaft eingeblendet wird, gibt es nicht. Die Farbdarstellung ist natürlich, seitliche Ablesbarkeit und Helligkeit stimmen. Beim Kontrast kann der Bildschirm aber nicht mit AMOLED mithalten.

Flotte Kamera mit solider Schlechtlicht-Leistung
Bei der Kamera im HTC 10 ziehen die Taiwanesen alle Register. Ein Sensor mit extragroßen Pixeln, von HTC "Ultrapixel"-Sensor genannt, soll in Kombination mit der lichtstarken F/1.8-Blende für gute Schlechtlicht-Leistungen sorgen, optische Bildstabilisierung verhindert Verwackler und dank Laser-Autofokus soll das Gerät schnell scharfstellen. Die lichtstarke Blende und die Bildstabilisierung haben es sogar in die Frontkamera geschafft - beste Voraussetzungen für Selfies.

Der erste Kurztest ergab: HTCs Kamera stellt sehr flott scharf und spielt hier in der Oberklasse. Die Bilder, die wir im Zwielicht knipsen konnten, erwiesen sich als scharf und hell, stellenweise war aber trotzdem leichtes Rauschen sichtbar.

Ausreichend Auflösung, sehr gute Selfies
Der Detailgrad stimmt, dank zwölf Megapixeln Auflösung sollte man trotz "Ultrapixel"-Technologie noch genug Reserven zum Ausschneiden und Bearbeiten haben - das war beim One M8, bei dem HTC zuletzt eine "Ultrapixel"-Cam verbaute, nicht immer der Fall. Wie es um die Tageslicht-Performance steht, muss ein ausführlicher Test zeigen, gute Ergebnisse bei Kunstlicht lassen aber auch hier auf starke Leistungen hoffen.

Besonders erwähnenswert: Die Frontkamera mit fünf Megapixeln Auflösung knipst selbst im schlechten Licht sehr ansehnliche Selfies, löst schnell aus und unterbindet Verwackler zuverlässig. Für Selfie-Enthusiasten könnte das HTC 10 ein sehr spannendes Gerät sein.

Viel Hardware-Power, tadellose Verarbeitung
Die Hardware-Power - das 10 kommt mit Qualcomms Top-Chip Snapdragon 820 mit vier 2,2 Gigahertz schnellen Rechenkernen und vier Gigabyte RAM - gewährleistete im Kurztest ein flüssiges Android-Bedienerlebnis und sollte auch für Games und Multi-Tasking mehr als ausreichen.

Die Verarbeitung spielt HTC-typisch auf sehr hohem Niveau. Wir konnten am Alu-Chassis des HTC 10 keine Mäkel wie zu große Ritzen oder nachgebende Stellen entdecken, der Schliff an den Kanten sieht hübsch aus und sorgt für ein angenehmes Handling.

Das Gehäuse ist matt, sollte also Fingerabdrücken keine allzu große Angriffsfläche bieten und weist schöne Details wie einen geriffelten Entsperr-Button auf. Dass die Kamera leicht aus dem Gehäuse hervorsteht, könnte manche Nutzer derweil stören.

Radikal entschlackte Software
Besonderes Lob verdient die Software des HTC 10. Android 6 kommt hier mit einer radikal entschlackten Version der hauseigenen Sense-Oberfläche daher, die sich optisch sehr stark am Android-Standarddesign von Google orientiert.

Doppelte Apps - viele Hersteller packen zusätzlich zu Googles Apps noch eigene Software auf ihre Geräte - fehlen fast komplett, vielerorts greift HTC auf die Android-Standardanwendungen von Google zurück, vereinzelt - etwa bei der gut gemachten Kamera-App - nutzt man die hauseigene Software. Insgesamt wirkt die Software so wie aus einem Guss, auf lästige Bloatware wurde ganz verzichtet.

Ersteindruck: Es scheint, als könnte das HTC 10 durchaus in der Riege der absoluten Top-Smartphones mit Android mitspielen. Tempo, Verarbeitung, Kamera-Performance und Software spielen auf ganz hohem Niveau. Unserem Ersteindruck nach hat das HTC 10 das Zeug, die absolute Android-Oberklasse herauszufordern und im Spitzenfeld mitzuspielen. Wie gut es sich wirklich schlägt, muss aber erst ein ausführlicher Praxistest zeigen.

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