Männer-Kostenfalle

Fake-Profile: Festnahmen bei Dating-Portal Lovoo

Web
09.06.2016 11:56

Wegen Betrugsverdachts hat die Polizei in Deutschland am Mittwoch Geschäftsräume und Wohnungen des Dating-Portals Lovoo durchsucht. Das Unternehmen stehe im Verdacht, in großem Stil gefälschte weibliche Profile eingesetzt zu haben, um kontakt- und zahlungswillige männliche Kunden anzulocken, zitierte die Nachrichtenagentur dpa einen Sprecher der Staatsanwaltschaft Dresden. Zwei Personen wurden verhaftet.

200 Beamte von Staatsanwaltschaft und Polizei seien im Einsatz gewesen, um 16 Privatwohnungen und Firmenräume der "Kennlern-Agentur" in Dresden, Berlin und Nürnberg zu durchsuchen. Zwei Personen wurden festgenommen, zahlreiche "verfahrensrelevante Unterlagen, Computer- und Mobilfunktechnik, sowie eine größere Anzahl von Datenspeichern" seien zudem sichergestellt worden, hieß es.

Wegen gewerbsmäßigen Betrugs beschuldigt seien insgesamt zwölf Personen im Alter zwischen 25 und 38 Jahren, darunter neben neun Mitarbeitern auch drei Geschäftsführer. Ziel der Maßnahmen sei nicht die Abschaltung des Online-Portals, sondern die Verhinderung krimineller Handlungen zu Lasten der Nutzer, betonte die Staatsanwaltschaft.

Männer mit gefälschten Profilen in Kostenfalle gelockt
Ihr zufolge soll Lovoo gefälschte Profile von vornehmlich Frauen angelegt haben, welche durch real existierende Mitglieder kontaktiert werden konnten. In der Regel handelte es sich bei den Täuschungsopfern um Männer. Dabei sollten die Nutzer veranlasst werden, mit den virtuellen Personen in Kontakt zu treten und dabei die kostenpflichtigen Funktionen der Dating-Plattform nutzen.

Die Betrugsvorwürfe, die das Unternehmen bestreitet, waren im September vergangenen Jahres bekanntgeworden. Die IT-Fachzeitschrift "c't" hatte berichtet, dass ihr zugespielte Daten auf eine groß angelegte Fälschung weiblicher Nutzerprofile bei Lovoo schließen lasse. Männer, die Kontakt gesucht hätten, seien so in die Kostenfalle gelockt worden.

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