Künstliche Bosheit:

Dieser Roboter verletzt mit Absicht Menschen

Elektronik
14.06.2016 11:02

Der US-Forscher und Künstler Alex Reben hat den wohl ersten Roboter gebaut, der autonom und völlig willkürlich Menschen verletzt. Legt man seinen Finger auf den Roboter, kann dieser zufällig eine Nadel hineinrammen - oder eben auch nicht. Mit dem Roboter will Reben eine Debatte über Ethik in der Robotik anstoßen.

Mit seinem Kunstprojekt "The First Law" will Reben einem "Heise"-Bericht zufolge zeigen, dass die Robotergesetze des Wissenschaftlers und Sci-Fi-Autors Isaac Aasimov nicht automatisch gelten. Das erste Robotergesetz lautet nämlich: "Ein Roboter darf kein menschliches Wesen (wissentlich) verletzen oder durch Untätigkeit gestatten, dass einem menschlichen Wesen Schaden zugefügt wird."

Im militärischen Bereich - etwa bei Kampfrobotern - wird dieses Robotergesetz zwar schon lange ignoriert, manche Beobachter hatten Aasimovs Robotergesetze aber als eine Art Schutz vor Amok laufender Künstlicher Intelligenz und bösartigen zivilen Robotern gesehen. Auch in der Robo-Industrie sind Aasimovs Robotergesetze bekannt und werden bei der Programmierung (meist) berücksichtigt.

Gesetzestreue Roboter sind nicht selbstverständlich
Mit dem willkürlich zustechenden "The First Law"-Roboter will Reben nun daran erinnern, dass dies keine Selbstverständlichkeit ist. Es ist durchaus möglich, einen Roboter zu konstruieren, der fernab der aasimovschen Gesetze agiert und grundlos Menschen verletzt. Ebenso wie es labile Persönlichkeiten beim Menschen gibt, kann man auch einen labilen und womöglich gewalttätigen Roboter bauen.

Sein Projekt zeige dieses Schreckgespenst unserer Zukunft auf und lade dazu ein, über solch beängstigende Visionen zu diskutieren. Dabei sieht Reben vor allem die Kunst in der Pflicht: Sie verdiene im Gegensatz zur Wirtschaft kein Geld mit Robotern und sei auch unabhängiger als die Wissenschaft, die an autonomen Robotern forscht.

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