Intel Xeon E7-8894v4

Dieser 24-Kern-Prozessor kostet fast 9000 Dollar

Elektronik
10.02.2017 11:28

Der Prozessor - insbesondere Leistungsmonster wie Intels Gaming-Zehnkerner Core i7-6950X mit drei Gigahertz Takt um 1850 Euro - gehört zu den teuersten Teilen in einem PC. Im Vergleich zu Intels mächtigstem Serverchip sind PC-Prozessoren aber noch ein richtiges Schnäppchen. Der Xeon E7-8894 v4 bietet 24 je 2,4 Gigahertz schnelle Rechenkerne und kostet 8898 US-Dollar (8364 Euro). Die Zielgruppe zahlt diesen Preis, ohne zu murren.

Abgesehen hat es Intel mit seinem Xeon-Chip nämlich nicht auf Ottonormalverbraucher, sondern auf millionenschwere Industrien wie das Finanzwesen oder den Online-Handel, berichtet das IT-Magazin "PC World". Kommt es hier zu Ausfällen in den Rechenzentren, können Hunderte Millionen Euro Verlust anfallen. Ein Szenario, das Intels Kunden um jeden Preis verhindern wollen, weshalb sie zu möglichst starken und zuverlässigen Serverprozessoren greifen.

Für Intel sind die tatsächlich teurer in der Herstellung als Chips für Desktop oder Notebook. Das ist nicht nur durch die hohe Kernzahl und den mit 60 Megabyte recht üppig bemessenen Cache-Speicher bedingt, sondern auch durch den Einbau von Technologien, die ein Chip für den Endkunden nicht bieten würde. Dazu zählen etwa Fehlerkorrektur oder verbesserte Diagnosefunktionen.

Intel beherrscht 90 Prozent des Servermarktes
Der exorbitant hohe Preis des Xeon E7-8894 hat aber auch noch einen anderen Grund: Intel hat ein Beinahe-Monopol auf Serverprozessoren, beherrscht 90 Prozent des Marktes - und kann den Preis dadurch nach seinen Vorstellungen gestalten.

Konkurrenz dürfte den Markt erst in einigen Monaten beleben, wenn Intels Rivale AMD mit seiner neuen "Zen"-Prozessorarchitektur in den Markt für Serverprozessoren zurückkehrt. Bisher konnte AMD in puncto Leistung nicht mit Intel mithalten, die neuen "Zen"-Prozessoren gelten aber als vielversprechende Herausforderer.

Leistungshunger in Rechenzentren steigt rasant
Neben Intels Marktdominanz hält aber noch ein weiterer Umstand die Preise für Serverprozessoren auf hohem Niveau: Der Bedarf an leistungsfähigen Chips für Rechenzentren war noch nie so groß wie heute. Immer mehr Hightech-Konzerne wie Amazon, Apple, Google oder auch Microsoft arbeiten an Künstlicher Intelligenz und Spracherkennung in der Cloud, wollen digitale Assistenten anbieten, welche die Art revolutionieren, wie Mensch und Maschine interagieren.

Dafür braucht es allerdings vor allem eines: Lernfähige Serverprozessoren, die enorme Datenberge analysieren und die daraus gewonnenen Infos intelligent einsetzen können. Und hier ist der 8898-Dollar-Chip Xeon schon wieder veraltet, er soll heuer durch extra für solche Anwendungen entwickelte Chips mit den Codenamen "Knights Mill" und "Lake Crest" abgelöst werden, die zugekaufte Technologie der kalifornischen KI-Firma Nervana Systems enthalten.

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