5D-Datenträger

Diese Disc speichert 360 Terabyte für die Ewigkeit

Elektronik
17.02.2016 09:30

Forscher der University of Southampton haben eine Speichertechnik entwickelt, die wohl kapazitätsstärker und langlebiger ist, als alle anderen bisherigen Speichermedien. Der 5D-Speicher der Briten setzt auf eine Quarz-Glas-Scheibe als Speichermedium, fasst bis zu 360 Terabyte Daten und hält quasi ewig.

Die Fähigkeiten der 5D-Speichertechnologie der Briten lesen sich beeindruckend. Wie das IT-Portal "WinFuture" berichtet, sollen dank 5D-Speicher auf einer Quarz-Glas-Disc mit wenigen Zentimetern Durchmesser Terabyte von Daten über extrem lange Zeiträume gesichert werden können.

Konkret bietet die Disc eine Kapazität von 360 Terabyte, sie widersteht Temperaturen von bis zu 1000 Grad Celsius und kann einmal gespeicherte Daten selbst unter widrigsten Umständen - etwa bei fast 200 Grad Umgebungstemperatur - über Milliarden von Jahren speichern.

Projektleiter Peter Kazansky hebt gegenüber dem Fachmagazin Phys.org das Potenzial der Quarz-Glas-Disc hervor: "Diese Technologie kann die letzten Belege über unsere Zivilisation schützen. Alles, was wir einmal gelernt haben, wird nie wieder vergessen." Die ersten auf diese Weise gespeicherten Dokumente: die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, die King-James-Bibel, die Magna Carta und Sir Isaac Newtons Buch Opticks.

Laser schreibt Daten in 3D-Struktur
Gespeichert werden Daten auf der 5D-Disc mit einem Laser, der die Struktur des Materials auf Nanoebene mit Sekundenbruchteile dauernden Laserstrahlen verändert und so Daten ins Material schreibt. Der Speichervorgang sieht so aus:

Bei der Speicherung der einzelnen Bits auf die Disc werden fünf verschiedene Merkmale einbezogen - deshalb auch der Name 5D-Disc. Einerseits handelt es sich dabei um die drei Dimensionen innerhalb der Nanostruktur, die den Datenträger bildet, andererseits kommen noch Größe und Ausrichtung der Strukturen hinzu.

Erste Erfolge mit dem Quarz-Glas-Speichermedium haben die britischen Forscher bereits vor drei Jahren vermeldet, damals gelang es ihnen jedoch nur, einen 300 Kilobyte großen Text auf dem Datenträger zu sichern. Die 360 Terabyte Kapazität, die sie jetzt versprechen, sind im Vergleich dazu ein enormer Fortschritt.

Langzeitspeicherung ist schon lange ein Problem
Vorhandene Speicher-Technologien - optische Datenträger, Magnetspeicher oder auch Flash-Chips - haben keine besonders lange Lebenszeit, darauf gespeicherte Daten sind oft nach wenigen Jahrzehnten unbrauchbar. Wer Daten über extreme Zeiträume speichern will, braucht also eine Alternative dazu - und danach suchen Forscher seit Jahrzehnten.

Immer wieder werden bei dieser Suche bereits Durchbrüche gemeldet, bis jetzt hat sich aber keine dieser neuen Speichertechnologien tatsächlich etabliert. Gelingt es den britischen Forschern, ihre 5D-Discs bis zur Marktreife zu entwickeln, könnte sich das nun endlich ändern.

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