Acht Jahre Haft

Cyber-Terrorist des IS hortete Raketen-Baupläne

Web
03.05.2017 09:30

In Großbritannien ist ein geständiger Cyber-Terrorist mit Verbindungen zur Dschihadistenmiliz Islamischer Staat zu acht Jahren Gefängnis verurteilt worden. Der 34-jährige Samata Ullah aus Wales legte vor dem Gericht in London vor dem Urteilsspruch ein umfassendes Geständnis ab.

Der geschiedene und arbeitslose Mann stand von seinem Zimmer in Cardiff aus laut Scotland Yard mit "Terroristen aus der ganzen Welt" im Kontakt. Dazu nutzte er neun Telefonverbindungen, 50 Mail-Adressen und 30 Twitter-Accounts.

In den Medien firmiert Ullah seit seiner Verhaftung im September als Cyber-Terrorist mit James-Bond-Methoden. Er verfügte über USB-Sticks, die in Manschettenknöpfen verborgen waren, verbreitete Gebrauchsanleitungen für Raketen und unterhielt eine eigene Internet-Bibliothek mit einem Datenstock von acht Terabyte - das entspreche 2,2 Millionen Ausgaben von Tolstojs "Krieg und Frieden", erläuterte Scotland-Yard-Chefermittler Dean Haydon.

"Sehr gefährlich": Ermittler sprechen von "einsamem Wolf"
Ullah passt nach den Feststellungen der Ermittler in das Profil des "einsamen Wolfes". Er wurde als "sehr gefährlich" eingestuft. Der 34-Jährige agierte laut seinem Geständnis für den IS und bekannte sich der Mitgliedschaft in einer verbotenen Gruppierung sowie der Vorbereitung terroristischer Taten schuldig.

Beim Erstellen von Videos mit Anleitungen zum Einsatz von Sprengstoff verfremdete Ullah seine Stimme und trug Handschuhe. Auf den bei ihm beschlagnahmten USB-Sticks wurden Informationen zur Herstellung von Raketen sichergestellt.

Terroristen aus aller Welt als "Kundschaft"
"Terroristen aus der ganzen Welt hatten Zugang zu seiner Homepage", sagte Haydon. Wer zu den Kontaktpersonen gehörte, wollte er nicht mitteilen. Jedenfalls sei Ullah mit dem IS in Verbindung gestanden.

Die Verteidigung machte geltend, dass ihr Mandant psychische Probleme habe und an Autismus leide. Warum sich Ullah radikalisierte, ist nicht bekannt.

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