Experte empfiehlt:

Bürger sollten sich selbst vor Spionage schützen

Web
09.03.2017 09:16

Nach den Wikileaks-Enthüllungen zu Hackerangriffen der CIA auf Smartphones, Fernseher und andere Geräte hat der Gründer des Blogs Netzpolitik.org, Markus Beckedahl, zu digitalem Selbstschutz geraten. Die jüngsten Enthüllungen zeigten umso deutlicher, dass jeder Bürger "bis zu einem gewissen Punkt mitverantwortlich" sei, sagte Beckedahl der "Frankfurter Rundschau".

"Wenn man nicht ständige Sicherheits-Updates einspielt, ist man für solche Hackerangriffe angreifbarer. Durch Selbstschutz kann man das Risiko minimieren." "Geheimdienste schaffen massive Unsicherheit", sagte Beckedahl. "Das ist keine Überraschung. Selbst der BND macht so etwas."

Allerdings seien die Praktiken der CIA anders als die des US-Geheimdienstes NSA bisher nicht bekannt gewesen. "Die Begründung ist der Krieg gegen den Terrorismus. Aber Überwachungsopfer sind sowohl Politiker wie Wirtschaftsbosse und innovative Forscher", warnte der Experte.

Jeder ist selbst für seine Daten verantwortlich
Der ehemalige Datenschutzbeauftragte der Bundesregierung, Peter Schaar, sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND), die Verantwortung für persönliche Daten trage zunächst einmal jeder selbst.

"Der Skandal besteht nicht darin, dass Geheimdienste versuchen, Zugang zu vertraulichen Informationen zu gewinnen", sagte Schaar. "Das eigentliche Problem besteht darin, dass wir Bürger in naiver Technikbegeisterung unser Leben immer stärker Systemen anvertrauen, deren Sicherheit höchst fragwürdig ist."

Neue Technologien machen Spionage leicht
Es brauche keine Agententricks, um sie zu knacken, sagte Schaar dem RND. Manch neues Gerät sei bewusst so konstruiert, dass es seine Nutzer ausspioniert: Smartphones, die Bewegungen lückenlos aufzeichnen, Smart-TVs, die im Wohnzimmer lauschen, Lautsprecherboxen mit eingebautem Mikrofon oder sogenanntes intelligentes Spielzeug wie die Puppe Cayla, die ihre Wahrnehmungen auf Server in die USA überträgt. "Bei aller berechtigter Empörung über geheimdienstliche Spähaktivitäten: Wir sollten als Erstes im eigenen Alltag besser auf unsere Privatsphäre achtgeben", forderte Schaar.

Tausende Dokumente legen CIA-Spionage offen
Die Enthüllungsplattform hatte am Dienstag 8761 Dokumente veröffentlicht, die aus dem CIA-Zentrum für Cyberaufklärung in Langley bei Washington stammen und über die Computer- und Internetspionage des US-Geheimdiensts Auskunft geben sollen.

Die Hackertruppe operiert demnach vom US-Konsulat in Frankfurt am Main aus. Das Konsulat diene als heimliche Basis der Hacker für Spähaktionen in Europa, dem Nahen Osten und Afrika, hieß es.

Aus den Dokumenten geht laut Wikileaks hervor, dass die US-Regierungshacker unter anderem iPhones von Apple, Android-Geräte von Google, Software von Microsoft und sogar Samsung-Fernseher angreifen, um Nutzer auszuspionieren.

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