Tim Cook überrascht:

Apple verkaufte mehr iPhones als jemals zuvor

Wirtschaft
01.02.2017 08:49

Mit dem weltweiten Verkauf von 78,3 Millionen iPhones hat Apple seine monatelangen Geschäftsrückgänge gestoppt. Im Weihnachtsquartal stieg der Umsatz um 3,3 Prozent auf 78,4 Milliarden Dollar (72,9 Milliarden Euro). Damit übertraf der US-Technologiekonzern nicht nur die Prognosen von Analysten, sondern auch die eigenen.

"Wir haben mehr iPhones verkauft als jemals zuvor", sagte Apple-Chef Tim Cook am Dienstag. Nach Berechnungen des Marktforschers Canalys zog Apple damit am Erzrivalen Samsung vorbei an die Spitze des Smartphone-Marktes. Der Gewinn verfehlte mit 17,9 Milliarden Dollar nur leicht das Rekordergebnis des Vorjahres von knapp 18,4 Milliarden Dollar, wie Apple weiter mitteilte.

Das iPhone ist das wichtigste Apple-Produkt und machte im vergangenen Quartal fast 70 Prozent des Geschäfts aus. Im vorherigen Jahresverlauf waren die Verkäufe der Geräte in einem insgesamt abgekühlten Smartphone-Markt gesunken. Ein Problem waren vor allem die Rückgänge in China, wo die meisten Smartphones verkauft werden. Dort sah es für Apple auch zuletzt nicht rosig aus mit einem Umsatzrückgang um zwölf Prozent auf 16,2 Milliarden Dollar.

Beim im September gestarteten iPhone 7 zweifelten viele Marktexperten, ob es diese Rückgänge stoppen kann, da es weitestgehend das Aussehen der noch 2014 eingeführten 6er-Serie beibehielt. Zugleich vermieste sich der wichtigste Rivale Samsung jedoch selbst sein Weihnachtsgeschäft mit den Batteriebränden bei seinem "iPhone-Killer" Galaxy Note 7, das nach einer weltweiten Austauschaktion schließlich ganz aus dem Verkehr gezogen werden musste.

Nach Schätzungen von Canalys setzte Samsung im vergangenen Quartal rund 77 Millionen Smartphones ab und rutschte damit auf den zweiten Platz im Markt ab. Der südkoreanische Konzern veröffentlicht im Gegensatz zu Apple selbst keine Absatzzahlen mehr. Auf Platz drei sieht Canalys mit deutlichem Abstand den chinesischen Anbieter Huawei mit 45 Millionen verkauften Geräten.

Durchschnittspreis für iPhone auf Höchstwert gestiegen
Beim iPhone 7 sei die größere - und teurere - Plus-Version populärer als bei vorherigen Modellen gewesen, erklärte Apple. Dadurch stieg der durchschnittliche Preis eines verkauften Geräts auf den bisherigen Höchstwert von 695 Dollar. Drei Monate zuvor lag er noch bei 619 Dollar und im Weihnachtsquartal 2015 bei 691 Dollar.

Das weltweite Service-Geschäft, auf das der Konzern vor allem setzt, um die Abhängigkeit vom iPhone zu verringern, wuchs um 18 Prozent auf 7,1 Milliarden Dollar. Dazu gehören der Streaming-Dienst Apple Music sowie Einnahmen aus dem Verkauf von Apps und Speicherplatz in der Cloud sowie Filmen, Büchern und Musik zum Herunterladen. In den kommenden vier Jahren wolle Apple die Service-Erlöse verdoppeln, kündigte Konzernchef Tim Cook in einer ungewöhnlich konkreten Zukunftsprognose an.

iPad bleibt Sorgenkind
Die Verkäufe der Mac-Computer legten in dem Ende Dezember abgeschlossenen ersten Geschäftsquartal um ein Prozent auf knapp 5,4 Millionen Geräte zu. Das iPad bleibt ein Sorgenkind: Die Verkäufe der Tablets sanken im Jahresvergleich um 22 Prozent.

Für das laufende Quartal rechnet Apple mit einem Umsatz von bis zu 53,5 Milliarden Dollar. Das Geschäft des Konzerns läuft zu Jahresbeginn traditionell ruhiger. Finanzchef Luca Maestri verwies zudem auf den teureren Dollar, allein die ungünstigeren Wechselkurse würden die Erlöse um 1,2 Milliarden Dollar drücken.

Geldberg auf 246 Milliarden gestiegen
Apples Geldberg stieg mit dem neuerlichen Quartalsgewinn binnen drei Monaten um 8,5 Milliarden Dollar auf 246,1 Milliarden Dollar. Davon befinden sich 94 Prozent außerhalb der USA. Apple hält die Gelder wie viele andere US-Konzerne im Ausland, weil bei der Überweisung ins Heimatland ein hoher Steuersatz von 35 Prozent fällig würde. Der Konzern hofft auf eine Steuerreform, nach der die Milliarden in die USA verlegt werden könnten. Das Geld steht auch im Mittelpunkt des Verfahrens, in dem die EU-Kommission von Apple eine Steuernachzahlung von 13 Milliarden Dollar an Irland fordert.

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