Ernsthafte Bedrohung

Angriffe auf AKWs: IAEO-Chef warnt vorm Cyber-Gau

Elektronik
11.10.2016 08:52

Cyberangriffe, die zu Störungen der Abläufe in Kernkraftwerken führen, sind nach den Worten des Chefs der Internationalen Atomenergiebehörde IAEO, Yukiya Amano, längst Realität. Angriffe auf kerntechnische Einrichtungen stellten "keine imaginäre Gefahr" dar, sagte Amano am Montag bei einem Besuch in Berlin. Es bestehe hier inzwischen eine ernsthafte Bedrohung.

Die Sorge vor einem Angriff mit Computerviren auf Atomkraftwerke hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen, nachdem immer neue Schadprogramme entwickelt werden, die in die Steuerung von Industrieanlagen eingreifen. Fast alle Atomkraftwerke sind zwar vor dem Internet-Zeitalter gebaut worden - die fehlende Digitalisierung bot so einen natürlichen Schutz vor Computerviren -, inzwischen wurden jedoch zahlreiche Kontrollräume nachgerüstet.

Amano berichtete - ohne Details zu nennen - von einer zwei bis drei Jahre zurückliegenden und bislang nicht öffentlich gemachten Cyberattacke auf ein AKW, die "einige Probleme" verursacht habe. "Die Attacke war störend, aber nicht zerstörend", sagte er. Vorsichtsmaßnahmen seien notwendig geworden, die Anlage habe aber nicht stillgelegt werden müssen.

Das Unternehmen Korea Hydro & Nuclear Power Co Ltd, das in Südkorea 23 Kernreaktoren unterhält, hatte im Jahr 2014 bekanntgegeben, es habe die Sicherheitsvorkehrungen erhöht, nachdem unkritische Daten von seinem Computersystem gestohlen worden seien. Der Reaktorbetrieb sei aber nicht gefährdet gewesen.

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