Gesetz verschärft:

Airbnb streicht etliche Ferienwohnungen in Berlin

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29.04.2016 09:33

Kurz bevor strenge Regeln für die Vermietung von Ferienwohnungen in Berlin in Kraft treten, hat die Internetplattform Airbnb zahlreiche Angebote aus ihrer Datenbank gestrichen. Viele der rund 20.000 Berliner, die Räumlichkeiten über den Online-Dienst vermietet haben, verlieren damit eine lukrative Möglichkeit des Zuverdienstes. Betroffen seien Anbieter mit mehreren Wohnungen, sagte der Vorsitzende der Apartment Allianz, Stephan la Barré.

In diesem Verein haben sich mehr als 60 kommerzielle Ferienwohnungs-Anbieter zusammengeschlossen. Zuvor hatte Zeit online über die Streichungen berichtet. Airbnb sprach von "routinemäßigen Qualitäts-Initiativen, die überall auf der Welt stattfinden".

Die Streichung sei Anfang Februar angekündigt worden, seit Mitte Februar seien seine Anzeigen schon nicht mehr online, sagte la Barré. Airbnb habe die Streichung nicht direkt mit dem Berliner Ferienwohnungsverbot begründet, sondern damit, dass kein authentisches Reiseerlebnis geboten werde. Airbnb wirbt mit authentischen, persönlichen Erlebnissen im Zuhause des Gastgebers.

Strengere Regeln für Ferienwohnungen
Ab Mai tritt eine Gesetzesverschärfung für das sogenannte Zweckentfremdungsverbot in Kraft. Mit dem Gesetz will das Land Berlin verhindern, dass normale Wohnungen als Ferienwohnungen angeboten werden. Damit sollen mehr Wohnungen wieder zum Wohnen verfügbar gemacht werden. Der Wohnungsmarkt gilt seit Jahren als äußerst angespannt. Die Landesregierung geht davon aus, dass rund 10.000 Ferienwohnungen wieder auf den Mietmarkt gelangen könnten.

Mehr als 20.000 Berliner haben im vergangenen Jahr eine Touristen-Unterkunft auf der Internetplattform Airbnb angeboten. Ein typischer Gastgeber habe damit im Jahr 1800 Euro eingenommen, teilte das Vermittlungsportal am Freitag mit. "Airbnb-Gastgeber sind ganz normale Leute, die ihr Zuhause gelegentlich teilen", hieß es. 568.000 Gäste hätten in den Wohnungen übernachtet.

Anbieter könnten oft Wohnung nicht leisten
Fast drei Viertel aller Unterkünfte werden demnach für weniger als 90 Tage im Jahr vermietet - mehrheitlich sind es die Erstwohnungen der Vermieter. Viele Anbieter könnten sich ohne die zusätzlichen Einnahmen ihre Wohnung nicht leisten. Meist wird die ganze Wohnung vermietet, in jedem dritten Fall aber auch nur ein Zimmer. Rund jeder dritte Gast habe angegeben, er wäre ohne Airbnb nicht nach Berlin gekommen oder so lange geblieben.

Die Vermietung von kommerziellen Ferienwohnungen über Plattformen wie Airbnb ist in Berlin ab Mai verboten. Einen Teil der selbst bewohnten Wohnung dürfen Berliner aber nach wie vor mit Touristen teilen - auch gegen Geld.

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