Facebook verdient sein Geld mit Werbung - und zwar reichlich. Allein im letzten Quartal spülte Reklame 2,1 Milliarden US-Dollar in die Kassen. Besonders zielgerichtete Werbung erweist sich dabei als Geldbringer. Das kommt nicht von ungefähr: Facebook ist eine wahre Datenkrake. Die Website weiß mehr über ihre Nutzer, als vielen von ihnen lieb ist und vertraut dabei längst nicht mehr nur auf das, was sie von sich aus preisgeben. Die Liste der Infos über Nutzer, die Facebook zu Geld macht, ist 98 Posten lang.
Wer glaubt, Facebook weiß nur das über ihn, was er in sein Profil geschrieben hat, irrt. Wie das IT-Portal Netzpolitik.org unter Berufung auf US-Quellen berichtet, durchpflügt das soziale Netzwerk das Internet auch von sich aus nach Infos über seine Nutzer, nutzt beispielsweise die überall im Netz verteilten "Gefällt mir"-Buttons, um seine Nutzer zu tracken.
Facebooks Ziel: Alle direkten und indirekten Daten über einen Nutzer sammeln, die es kriegen kann. Das Resultat dieser Datensammelei sind exakte Personenprofile, die für Werbetreibende Gold wert sind. Was genau Facebook über seine User weiß und zu Geld macht, erfahren Sie in dieser ellenlangen Liste:
Neben diesen harten Fakten zur sozialen und wirtschaftlichen Situation der Nutzer sammelt Facebook auch zahlreiche weitere Eigenschaften, die auf einen Nutzer zutreffen können. Dazu zählen:
Ebenfalls interessant für Werbetreibende sind Infos im Zusammenhang mit Beruf und Mobilität der Facebook-Nutzer:
Auch die Technik-Nutzungsgewohnheiten, Finanzdetails und etwaige wohltätige Engagements der Facebook-Nutzer sind für die Werbeindustrie interessant.
Ebenfalls interessant für Facebook: Die Mediennutzungs- und Einkaufsgewohnheiten der Nutzer.
Und zu guter Letzt interessiert sich Facebook natürlich auch - wenngleich auch die zuvor genannten Punkte schon viel darüber verraten - für die Konsumgewohnheiten seiner Nutzer.
Was Facebook mit diesen Daten macht, ist schnell erklärt: Werbekunden können damit zielgerichtet ganz bestimmte Personen mit ihrer Reklame erreiche, beispielsweise werdende Eltern aus bestimmten Altersgruppen, die mit dem Gedanken spielen, sich ein neues Auto zu kaufen. Oder TV-Junkies, die viel Bier trinken. Oder Pendler, die einen Hund haben, Motorrad fahren und hoch verschuldet sind - die Möglichkeiten sind grenzenlos.
Dass Facebook derart viele Informationen über seine Nutzer sammelt, stößt insbesondere Datenschützern sauer auf. Peter Eckersley von der US-Bürgerrechtsorganisation Electronic Frontiers Foundation: "Es ist Facebooks Geschäftsmodell, so viele direkte und indirekte Daten wie möglich über Nutzer zu sammeln und dann zu bestimmen, wem es zu welchem Preis Zugang zu diesen gewährt. Wenn man Facebook nutzt, vertraut man dem Unternehmen Aufzeichnungen über alles an, was man tut. Ich denke, die Leute haben Gründe, darüber besorgt zu sein."
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