Nach Vergewaltigung:

Sind Wiens Freibäder eigentlich sicher?

Nachrichten
21.06.2016 13:14

Die Vergewaltigung eines zehnjährigen Buben im Theresienbad durch einen Flüchtling hat gezeigt: Wiens Bäder sind nicht so sicher wie gerne kommuniziert wird. Wer sich das 11-Punkte-Programm der zuständigen Stadträtin Sandra Frauenberger dazu genauer ansieht, wird sehen: Das hält keinen Sexualstraftäter vor Übergriffen ab!

"Die Bäder sind Orte der Erholung und Entspannung. Sie sind ein Teil der Freizeitgestaltung und dienen zum Schwimmen, Abkühlen, Sonnenbaden, sowie für Spiel, Spaß und Sport" - mit diesen Worten beginnt das Frauenberger’sche Sicherheitskonzept. Wer weiter liest, erkennt rasch: tiefgründiger wird es nicht. Denn Frauenberger setzt auf Schulungen, Bademeister und Freiwillige. Die wesentlichen Punkte:

#1. Schulungen. Vertreter der Landespolizeidirektion und der Kinder- bzw. Jugendanwaltschaft haben den Bediensteten den "richtigen Umgang bei diversen Fehlverhalten von Badegästen" beigebracht: "Deeskalation steht dabei im Vordergrund." Wie man bei Vergewaltigungen und Sex-Attacken deeskalierend sein möchte, bleibt fraglich.

#2. Freiwillige. Polizisten, die sich an der Kasse mit Dienstnummer registrieren, erhalten kostenlosen Zutritt zum Bad. Diese Regelung ist uralt und kein neuer Punkt.

#3. First Responder. Bademeister statt uniformierte Sicherheitsbeamte. "Die Belegschaft in den Wiener Bädern hat gesagt, wir haben unsere Bademeister, das passt so", erklärt Sandra Frauenberger. Die abschreckende Wirkung von Sicherheitskräften in Unformen wird ignoriert, stattdessen setzt man auf Bademeister im friedensweißen Outfit, die an Tagen mit Zigtausenden Badegästen sowieso schon bis zur Erschöpfung damit beschäftigt sind, zu verhindern, dass Gäste ertrinken.

#4. Altersgrenze. "Ich war erstaunt wie ich das erste Mal gelesen habe, wie klein Kinder sein dürfen um alleine in ein Bad zu gehen", so Frauenberger weiter. Also wurde diese Altersgrenze angehoben. Dass nun Achtjährige alleine ins Bad dürfen - statt mit sieben Jahren wie zuvor - scheint die Stadträtin nicht mehr so zu erstaunen.

Fazit: Viele Schulungen, interne Gespräche, Polizisten außer Dienst sollen die Arbeit machen und Bademeister, die sowieso schon für Abertausende Menschen verantwortlich sind, Prävention gleich null, Infofolder in verschiedenen Sprachen werden verteilt. Für ungetrübten "Spiel, Spaß und Sport" ist das zu wenig.

Was meint ihr dazu? Fühlt ihr euch sicher?Postet uns in den Kommentaren oder schreibt uns mit Hashtag #City4U auf Facebook, Twitter oder Instagram!

pom

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