Kinder sterben

Tragödie im Urlaubsparadies

Niederösterreich
10.12.2016 15:50

Die Wirtschaftskrise in Griechenland hat die Menschen schwer getroffen. Eine private Initiative versucht, mit Spenden die größte Not zu lindern.

Helfen ist zur Mission für Erwin Schrümpf und seine 50 Mitstreiter von der Griechenlandhilfe geworden. Gegründet hat er den Verein 2012, als er im Fernsehen zufällig einen Bericht über die Krise in dem EU-Land sah: Auf der einen Seite unbeschwerte Touristen - auf der anderen jene Menschen, die im Müll nach Essbarem suchen, Krankenhäuser, die ihre Patienten abweisen müssen, obdachlose Schwangere, deren Babys im Bauch sterben, weil medizinische Hilfe fehlt, und Kinder, die in Heimen abgegeben werden, da die Eltern sie nicht ernähren können.

Helfen statt tatenlos zusehen
"Dass so etwas mitten im Europa des Jahres 2016 geschieht, konnte ich nicht akzeptieren", so der Unternehmer. Er begann zu helfen: "Ich rief in einem Spital in Athen an und fragte den Chefarzt, was er braucht. Er schickte mir eine Listen und ich klapperte Pharma-Unternehmen ab, bat um Spenden." Kurze Zeit später hatte der Salzburger die erste Hilfslieferung zusammen. "Als wir dann in Griechenland erstmals vor Ort waren, haben uns Ärzte weinend erzählt, dass sie Kinder sterben lassen mussten, weil sie keine Infusionsnadeln und keine Medikamente mehr hatten", schildert Schrümpf sichtlich berührt.

Sein Engagement sprach sich rasch herum - hierzulande sowie in Griechenland. Mittlerweile gibt es dank etlicher Großsponsoren monatlich mehrere Transporte in die hellenische Republik. Von Anfang an unterstützte auch das Unternehmen Dahlhausen mit Niederlassungen in Niederösterreich und Wien die Griechenlandhilfe. Die ehrenamtlichen Fahrer der Griechenlandhilfe kommen aus ganz Österreich, auch etliche Niederösterreicher und Burgenländer sind darunter.

In Athen und an elf weiteren Standorten werden zahlreiche Projekte von Schrümpf betreut: Waisenhäuser, Behindertenheime, Sozialambulanzen, Krankenhäuser - und wöchentlich erreichen ihn neue Anfragen. Denn in einem der liebsten Urlaubsländer der Österreicher ist die Not der herzensguten Menschen mancherorts so groß "wie im tiefsten Afrika".

"Auf geht’s", sagt der 53-Jährige Schrümpf und lädt Kisten voller "Grecolino"-Stofftiere in seinen Kleinbus. In wenigen Tagen fährt er wieder in das Land der Hellenen. Die Kuscheltiere sind Weihnachtsgeschenke, damit die Kinder ihre Sorgen wenigstens für ein paar Stunden vergessen können. Infos im Internet unter: www.griechenlandhilfe.at

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