Von Öl auf Pellets

So funktioniert der Heizungstausch

Wohnkrone News
03.10.2008 17:07
Ein im wahrsten Sinn des Wortes brandheißes Thema im Heizungsbereich ist der Umstieg von der (teuren) Ölheizung auf eine umweltfreundliche Pelletsheizung. Doch nicht nur Investitionskosten lassen viele heimische Hausbesitzer überlegen, gescheut werden oftmals auch die mit einem solchen Heizkesseltausch verbundenen Arbeiten. Wie aufwändig ist so ein Kesseltausch aber tatsächlich in der Praxis?

Wie bei fast allen Projekten im Bau- und Sanierungsbereich gilt auch für den Kesseltausch die Grundregel: Je überlegter an die Sache herangegangen wird, umso einfacher dann die Durchführung.

Grundsätzlich sind beim Heizungsumstieg drei Hauptbereiche zu beachten: „Behördenkram“, Vorbereitungsfragen - und eventuell auch damit zusammenhängende Arbeiten - und der tatsächliche  Kesseltausch.

Behördenwege
Klar wiehert der Amtsschimmel auch beim Heizungstausch ganz kräftig. Allerdings macht es sich hier bezahlt. Denn es geht um bares Geld. Und zwar um die bestmögliche Ausschöpfung aller Fördermöglichkeiten auf Bundes- und Landesebene. Achtung: Bei den Landesförderbestimmungen gibt es teilweise unterschiedliche Einreichfristen! Die meisten Installateure sind mit diesen Fragen vertraut, ganz sicher geht man aber, wenn man die Dienste von Energieberatern in Anspruch nimmt. Diese informieren auch über sämtliche Vorschriften (Energieausweis, Anzeigepflichten etc.) und stehen bei den Förderansuchen hilfreich zur Seite.

Als durchschnittliche Investitionskosten für einen 15 kW Pelletskessel inkl. Zubehör, Lagerraum und Arbeit des Installateures kann mit etwa 15.400 Euro gerechnet werden. Die Bundesförderung 2008 beträgt 800,-- Euro; die Höhe der Fördersummen variieren von Bundesland zu Bundesland und reichen von 1000,-- bis sogar 3000 Euro.  

Das muss auch geklärt werden…
Wichtig ist auch das Abchecken des vorhandenen Kamins. Bei Pelletsheizungen braucht man einen feuchtigkeitsunempfindlichen Kamin, der bei den Ölheizungen nicht Voraussetzung ist. Der Grund: Bei Ölheizungen sind die Brenntemperaturen so hoch, dass sämtliches Kondenswasser „verpufft“ – bei Pelletsheizungen ist dies nicht der Fall.

Eine weitere Frage betrifft die Entsorgung des alten Ölheizkessels. Die meisten Installateure bieten dies als Dienstleistung an. Es kann sich aber finanziell durchaus lohnen, sich hier selbst schlau zu machen und verschiedene Angebote darauf spezialisierter Firmen einzuholen.

In den meisten Fällen ist der Kellerraum, in dem sich der Ölkessel befunden hat, groß genug, um ihn mühelos in einen Lagerraum für Pellets umzuwandeln. Aber sicher ist sicher, und vorab den tatsächlichen Lagerbedarf für die Pellets zu berechnen, kann keinesfalls schaden.

Drei Tage und nicht länger
Der eigentliche Kesseltausch selbst geht dann sehr zügig vonstatten und in drei Tagen ist alles erledigt. Am ersten Tag erfolgt die Umrüstung des Tankraumes in einen Pellets-Lagerraum. Der alte Tank wird entleert, gereinigt und entgast und mit einem Schneidbrenner zerteilt. Mit dem Einbau der Raumschrägen für die Pelletszufuhr wird begonnen. Am zweiten Tag wird - wenn nötig - der Edelstahlkamin montiert, verputzt und eingemauert. Die Hydraulik wird installiert, alle Zuführsysteme angebracht und der neue Kessel eingebaut. Am dritten Tag müssen dann alle Komponenten (Kessel, Zuführsystem, Regelung) elektrisch angeschlossen und einer Funktionsprüfung unterzogen werden. Der Servicetechniker führt die Einschulung durch, der Lagerraum wird befüllt und die neue Heizung geht in Betrieb.

Einige Profi-Tipps
Im Zusammenhang mit dem Heizungstausch rät Pelletsheizkessel-Spezialist Windhager noch, folgendes zu beachten:

  • Anzeigepflicht: Heizungstausch muss vorab der Gemeinde angezeigt werden.
  • Energieausweis: Für die Förderansuchen benötigt man einen Energieausweis.
  • Rauchfangkehrer: Er muss zwar in der Regel erst nach Beendigung der Arbeiten eingeschaltet werden, allerdings empfiehlt es sich, vorab gemeinsam die Kaminfrage abzuklären. Damit kann nichts mehr schief gehen.
  • Elektriker: Die Pelletsanlage muss von einem professionellen Elektriker angeschlossen werden. Nicht alle Installateure arbeiten mit einem solchen zusammen.
  • Alte Hydraulik-Komponenten checken: Zwar sind diese Komponenten (Pumpe, Mischer etc.)  bei Öl- und Pelletsheizungen gleich, allerdings tauscht man meist eine ältere Ölheizung aus und da können sich bereits Verschleißerscheinungen eingestellt haben. Es macht dann Sinn, das gleich mit der neuen Heizung auszutauschen.
  • Wartefristen: Besonders im Herbst ist unter Umständen mit einer längeren Wartezeit bei den Installateuren zu rechnen (ca. drei bis vier Monate). Rascher geht`s im Frühjahr und im Sommer.
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