Tipps vom Experten

Richtig “garteln” schont den Rücken

Gesund
04.08.2017 06:00

Blumen setzen und sich daran erfreuen, Obst und Gemüse ernten. Das eigene Fleckchen "Grün" hat viel zu bieten. Dabei aber unbedingt auf die Gelenke achten! Wer das nicht tut, muss mit Rückenschmerzen oder anderen Beschwerden rechnen.

Viele kennen das Problem: Bei der Gartenarbeit beugen sie sich vor, drehen sich dabei vielleicht auch noch zur Seite und schon können sie sich vor Kreuzweh kaum mehr aufrichten. Um den Ursachen auf den Grund zu gehen, muss man Anatomie und Funktionen der Wirbelsäule genauer betrachten. "Im Lendenwirbelsäulenbereich sind die Bandscheiben mit ihrem Gallertkern dazu da, dass sich zwei Wirbelkörper möglichst nicht aneinander annähern. Der Bandapparat hält dabei die Bandscheibe weitgehend im Zaum. Geschützt werden die Bandscheiben auch durch die Wirbelbogengelenke. Diese sind zylinderförmig angelegt und trennen sich, wenn man sich vorneigt. Beim Zurückbeugen schließen sie sich wieder. Dadurch kann man sich beim leichten Rückneigen in der Lendenwirbelsäule nicht drehen, die Bandscheibe bleibt geschützt", erklärt Univ.-Prof. Dr. Hans Tilscher, Facharzt für Orthopädie aus Wien.

Wie bückt man sich folglich richtig?

  • "Am besten mit gebeugten Knien und leichtem Hohlkreuz, das gilt übrigens auch für das Heben von Lasten, zum Beispiel von Obststeigen. Dabei das Gesäß etwas nach hinten hinaus drücken. Diese leichte Rückneigebewegung verhindert, wie erwähnt, das Drehen in der Lendenwirbelsäule", berichtet der Experte weiter.
  • Da vor allem ältere Menschen oft Knieprobleme haben, gibt es auch eine andere Möglichkeit: "Diese Methode kann man sich von Feldarbeitern abschauen, die oft stundenlang vornübergeneigt arbeiten. Sie stehen hüftbreit und drehen die Zehen nach außen. Dadurch beugen sie sich aus den Hüften heraus. Elegant sieht das zwar nicht aus, aber immerhin sind auch keine Schmerzen zu erwarten."
  • Bückt man sich hingegen mit steifen Knien nach vorne, werden die Facetten auseinandergezogen, die Bandscheibe drängt nach hinten, durch eine leichte Drehung rutscht sie mitunter heraus und drückt auf den Nerv. Ärzte sprechen dann von "Ischias"- Schmerzen, die vom Gesäß ins Bein ausstrahlen.
  • Noch ein Tipp: Nicht zu lange gebeugt arbeiten, sondern besser sitzen oder knien, wenn Sie zum Beispiel Pflanzen einsetzen oder Unkraut jäten. Beim Kauf von Gartengeräten wie Rechen, Schaufel, Harken etc. darauf achten, dass der Stiel lang genug ist.

Monika Kotasek-Rissel, Kronen Zeitung

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