Selbst modellieren

Eiskunst und “coole” Deko für Groß und Klein

Wohnkrone News
28.12.2012 13:27
Kunstwerke aus Schnee und Eis sind ebenso faszinierend wie vergänglich. Und trotzdem finden sich jährlich in der kältesten Zeit an den verschiedensten Orten der Welt Künstler ein, um aus den kalten Materialien glitzernde Monumente für den Augenblick zu schaffen. Doch auch im normalen Winterleben kann man mit ein wenig Geschick kleine, dafür umso persönlichere Eis-Kunstwerke zaubern.

Der geheimnisvoll glitzernde Palast aus Schnee und Eis der Schneekönigin gehört wohl für viele zu den nachhaltigsten und eindruckvollsten Märchenbildern.

Und nicht erst, seit es Eis- und Schneehotels gibt, hat die Realität die Märchenwelt eingeholt: Eisschnitzerei gibt es bereits seit der Tradition der Inuits beim Iglubau. Allerdings spielten hier praktische Überlegungen, wie zum Beispiel Stabilität, und keine künstlerisch-kreativen Anforderungen die Hauptrolle.

Echte Eispaläste dürfte es allerdings als Hauptattraktion für den reichen Adel im Russland des 18. Jahrhunderts gegeben haben. Die glitzernden Bauwerke aus Schnee und Eis wurden als Kunstwerke angesehen und dementsprechend mit bunten Glasscheiben als Fenstern und allerlei aufwendigen Verzierungen geschmückt.

Weltweit bekannt wurde die Eisschnitz-Kunst (wieder) durch die Olympischen Winterspiele 1972 in Sapporo. In Japan hatten Studenten bereits einige Jahrzehnte vorher innerhalb des Landes großes Aufsehen mit monumentalen Figuren aus Eis erweckt. Aus diesem Event wurde eine jährliche Tradition, die als besonderes kulturelles Highlight in das Rahmenprogramm der Olympischen Spiele eingebettet wurde.

Die Kunst des Eisschnitzens
Eisschnitzen gilt heute als internationale Kunstdisziplin, bei der sich die Eisschnitzer aus den verschiedensten Ländern immer wieder "coole" Wettbewerbe in den unterschiedlichsten Kategorien und Anforderungen liefern.

Auch in die Stadtgestaltung hat die Eiskunst Einzug gehalten: aufsehenerregende Events, wie zum Beispiel Flammen in überdimensionalen Eissäulen, locken immer wieder Tausende Besucher an.

Anstrengende Kunst
Echtes Eisschnitzen erfordert eine ganze Menge Kraft, da die stahlharten Blöcke mithilfe von Kettensägen, Meiseln und warmem Wasser bearbeitet werden. Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt, besonders beliebt sind, ähnlich wie bei Sand-Wettbewerben, Tierfiguren. Wer sich selbst daran versuchen möchte, wird fündig: Mittlerweile gibt es auch im deutschsprachigen Raum einige Wochenend-Angebote zum "Eisschnitzen-Schnuppern".

Eisfiguren als Edel-Dekoration
Fernab von den internationalen Eiskünstler-Treffs gibt es vor allem in der Gastronomie eine feste "Eisskulpturen-Kultur": Seit Jahrhunderten gelten Eis-Schwäne und andere Figuren als der Inbegriff einer edlen Dekoration für besonders festliche Anlässe und krönende Highlights der Buffet-Gestaltung. Edel ist meist leider aber nicht nur das Motiv, sondern auch der Preis: Für einen kunstvollen Schwan muss man durchaus, je nach Größe und Ausgestaltung, mit einem bis zu vierstelligen Euro-Betrag rechnen. Nicht zuletzt angesichts der Vergänglichkeit für Otto-Normalverbraucher wohl eine Investition der Kategorie "Wenn ich sonst keine Sorgen hätte".

Großer Gefrierschrank für Heimwerker Pflicht
Zwischenzeitlich bieten Online-Shops auch Formen für das kostengünstigere Do-it-yourself-Verfahren, inklusive genauer Arbeitsanleitung, an. So einfach ist die Herstellung in der täglichen Haushaltspraxis allerdings nicht. Denn für etwas kunstvollere Kreationen muss man schon über einiges handwerkliches Geschick verfügen – und über einen Gefrierschrank mit ausreichend Platz: So wird z.B. der beliebte Schwan aus mehreren Form-Blöcken zusammengesetzt, die geschickt miteinander verbunden werden müssen, empfohlen wird eine Gefriertemperatur von -18 Grad.

Einfacher geht es mit kleinen Formen, die dann allerdings auch nicht eine solch spektakuläre Wirkung erzielen und aufgrund ihrer kleinen Größe im Innenraum allzu rasch schmelzen.

Eiskunst für Groß und Klein
Wenn der Winter mit voller Kraft und eisigen Minustemperaturen zuschlägt, können sich Erwachsene wie auch der Nachwuchs, dem das Basteln mit Eis besonders viel Spaß macht, auf Balkon, Terrasse oder im Garten voll in Sachen Eiskunst austoben. Das Prinzip ist simpel: Mittels einfacher Gefäße oder Utensilien aus dem Haushalt – vom Joghurt-Becher bis zum Pingpong-Ball – und auf Wunsch einiger dekorativer Gestaltungselemente, wie z.B. Wasserfarben oder Winterstrauchzweige, können eine Vielzahl kreativer Eiskunst-Ideen verwirklicht werden. Nachfolgend einige Anregungen:

  • Eislaterne: Die beliebteste Heimwerker-Eiskunstarbeit. Für die Herstellung gibt es einige Möglichkeiten, das Grundprinzip ist gleich: Benötigt werden zwei Eimer unterschiedlicher Größe (ein kleiner und ein größerer). Beide Eimer werden etwa über die Hälfte (bis zu zwei Dritteln) mit Wasser gefüllt. Der Kleinere Eimer wird in den großen gestellt. Wer will, kann jetzt in die Zwischenräume der beiden Eimer Dekomaterial wie Zweige oder Blüten füllen. Zur Fixierung des kleineren Eimers, der ja im großen schwimmt, am besten ein Klebeband verwenden. Dann heißt es: Ab in die Kälte. Nachdem alles gefroren ist, löst man das Gebilde vorsichtig aus dem Eimer und stellt eine Kerze in den Hohlraum.
  • Eiskugeln: Kreativität ist gefragt: Mittels Halbkugelformen aus Kunststoff kann man edle Eiskugeln, gefüllt mit Blüten, Blättern und Beeren, herstellen, die man dann an die Bäume im Garten hängen kann. Dafür wird in eine Halbkugel mit einer (erhitzten!) Stricknadel ein Loch gestochen, das Dekomaterial wird eingelegt, die Hälften zusammengesetzt und mit geeignetem Klebemittel (z.B. Baukitt) verbunden. Durch das Stricknadelloch wird mithilfe einer Einweg-Spritze Wasser gefüllt (Achtung: Wasser dehnt sich aus, wenn es gefriert!) und ein Bindfaden eingefädelt, die offene Stelle verklebt. Einfacher (und für Kinder besonders geeignet) geht es mit ausgedienten Tischtennisbällen: Dafür ein Loch in die Bälle bohren, mit Wasser füllen und nach draußen oder ins Tiefkühlfach legen. Besonders hübsch werden die kleinen Eisbälle, wenn man das Wasser mit Malfarben färbt. Die kleinen farbigen Bälle können dekorativ auf einer Schale mit Zweigen nach draußen gestellt werden – oder man kann mit ihnen ein lustiges Eismurmelspiel veranstalten.
  • Eiskegel: Klappt mit einem einfachen alten Joghurtbecher. In den leeren Becher Dekomaterial und einen Bindfaden geben, mit Wasser füllen und gefrieren lassen.
  • Eishand: Macht Kindern besonders viel Spaß! Alten Gummihandschuh mit (färbigem) Wasser füllen, oben zubinden und frieren lassen. Dann Handschuh vorsichtig ablösen.
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