Vermieter-"Willkür"
AK fordert Ende für befristete Mietverträge
Die Arbeiterkammer Oberösterreich fordert, dass befristete Mietverträge im Zuge einer dringend notwendigen Mietrechtsreform abgeschafft werden. Derzeit seien durch sie die Mieter der "Willkür" der Vermieter ausgesetzt, so AK-OÖ-Präsident Johann Kalliauer.
2015 waren österreichweit 41 Prozent der Mietwohnungen im privaten Sektor befristet vermietet, rechnete die Arbeiterkammer unter Berufung auf Zahlen der Statistik Austria vor. Immer mehr Betroffene würden sich an die Experten der Kammer wenden, weil nach Ablauf ihres befristeten Mietvertrages der Zins erhöht wird. Die Befristung werde dabei als Druckmittel verwendet.
Befristung als Druckmittel
Als Beispiel wird der Fall eines Mannes angeführt, der wegen eines neuen Arbeitsplatzes mit seiner Familie nach Linz zog und über einen Makler eine Privatwohnung fand. Dass der Mietvertrag auf drei Jahre befristet war, beachtete er zunächst nicht. Inklusive der Kosten für eine neue Einbauküche, Beleuchtung und Vorhänge, Vermittlungsprovision und Kaution blätterte er 15.000 Euro hin.
Als der Vertrag auslief verlangte der Vermieter künftig 70 Euro pro Monat mehr. Die Familie begann zu rechnen: Für eine neuerliche Übersiedlung würden wieder erhebliche Kosten anfallen. Außerdem hatten sich inzwischen die Kinder gut eingelebt und gingen in eine Schule in der Nähe. So unterschrieb ihr Vater doch die Verlängerung und die neue Mietzinsvereinbarung obwohl er die Wohnung ursprünglich um diesen Preis nicht genommen hätte.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.