Diesel-Skandal

Software-Update: Audi ruft 850.000 Autos zurück

Motor
22.07.2017 09:10

Nach Daimler hat auch der zum Volkswagen-Konzern gehörende Autohersteller Audi eine freiwillige Rückrufaktion für Dieselfahrzeuge auf den Weg gebracht. Insgesamt sollen 850.000 Fahrzeuge nachgerüstet werden. Über ein Softwareupdate soll das "Emissionsverhalten" von Sechs- und Achtzylinder-Dieselmotoren der Abgasnormen Euro-5 und Euro-6 verbessert werden, wie die VW-Tochter am Freitag mitteilte.

(Bild: kmm)

Der Rückruf gilt demnach auch für Modelle von VW und Porsche, die mit baugleichen Motoren ausgestattet sind. Ausgenommen von der Aktion sind die USA und Kanada.

"Damit will Audi dazu beitragen, die Gesamtemissionen in den Innenstädten zu reduzieren", hieß es vom Unternehmen. Am Dienstag hatte bereits Daimler in Stuttgart angekündigt, europaweit drei Millionen Dieselfahrzeuge in Europa nachrüsten zu wollen.

Minister wirft Audi "illegale Abschaltvorrichtugnen" vor
Audi stand in den vergangenen Wochen unter politischem Druck: Der deutsche Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hatte dem Unternehmen "illegale Abschaltvorrichtungen" bei 24.000 Oberklasseautos vorgeworfen - nachdem Audi selbst die Überschreitung der Grenzwerte gemessen und den Behörden gemeldet hatte. Der bayrische Ministerpräsident Horst Seehofer und sein Kabinett verlangten die kostenlose Umrüstung von Euro-5-Dieselmotoren für die deutschen Kunden. Die Ankündigung des Ingolstädter Autoherstellers geht nun über diese Forderung hinaus.

Audi kämpft gegen sinkende Absatzzahlen
Audi betonte, die nun angebotene Umrüstung sei freiwillig und bestehe auch aus bereits zugesagten Maßnahmen. Audi-Chef Rupert Stadler und sein Vorstand sind von mehreren Seiten unter Beschuss: Die Absatzzahlen steigen nicht mehr so schnell wie in früheren Jahren, außerdem hatte Stadler Dobrindt nach dessen Kritik seinerseits politische Profilierung vorgeworfen. Das passte wiederum der VW-Spitze in Wolfsburg nicht. Der Audi-Betriebsrat ist ebenfalls unzufrieden, dessen Vorsitzender Peter Mosch hatte der Unternehmensleitung bei einer aufsehenerregenden Betriebsversammlung in Ingolstadt kürzlich "fehlende Strategie" vorgeworfen.

Auch BMW startet Nachrüstaktion
Konkurrent BMW hingegen bleibt bei der ursprünglichen Offerte, Euro-5-Motoren in Deutschland für die Kunden kostenlos nachzurüsten. Der Münchner Autohersteller geht von "mindestens 350.000 Fahrzeugen" aus, die nachgerüstet werden können, wie ein BMW-Sprecher sagte. Bei der Nachrüstung handle es sich nicht um einen Rückruf, sondern um ein freiwilliges Angebot für die Kunden, so das Unternehmen.

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(Bild: kmm)



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