Schräges Konzept

Hondas neuer Hybrid-Benziner hat kein Getriebe!

Motor
15.09.2017 07:15

Ein Auto mit Verbrennungsmotor hat im Allgemeinen ein Getriebe. Sei es ein manuelles, ein automatisches oder gar ein stufenloses. Das gilt auch für Hybride. Bisher gibt es mit dem Supersportler Koenigsegg Regera erst ein einziges serienmäßiges Gegenbeispiel. Doch nun hat auch Honda solch ein ungewöhnliches Konzept vorgestellt: einen No-Plug-Hybrid mit einem Zweiliter-Benziner!

(Bild: kmm)

Damit ist schon klar, wir befinden uns nicht unter Supersportlern (der Honda NSX, auch ein Hybrid, wird sein Getriebe behalten), das sogenannte i-MMD soll zunächst im neuen Honda CR-V eingesetzt werden. Einen Ausblick darauf gibt der Prototyp, der derzeit auf der IAA in Frankfurt steht.

Aber wir wollen uns nicht mit dem SUV beschäftigen (das im Vergleich zum aktuellen Modell in allen Dimensionen wachsen soll), sondern mit dessen neuartigem Antriebsstrang.

Dem Benzinmotor (der nach dem Atkinson-Prinzip arbeitet) zur Seite gestellt werden zwei Elektromotoren, wobei einer als Antriebsmotor bezeichnet wird, der andere als Generator, weil er vornehmlich fürs Rekuperieren, also die Energierückgewinnung zuständig ist und nur bei Bedarf als Booster fungiert. Der Generator ist fix mit der Kurbelwelle des Verbrenners verbunden, der Antriebsmotor variabel.

Das i-MMD steuert selbstständig, wie es unterwegs ist, und switcht zwischen den drei Fahrmodi "Elektroantrieb", "Hybridantrieb" und "Motorantrieb".

Im Elektrobetrieb bezieht der elektrische Antriebsmotor seine Energie ausschließlich aus den im Heck untergebrachten Batterien und ermöglicht so emissionsfreies Fahren. Im Hybridbetrieb versorgt der Benzinmotor den Generator mit mechanischer Energie, der Generator wiederum gibt den dadurch gewonnenen Strom an den elektrischen Antriebsmotor ab. In diesem Modus wird die vom Benzinmotor erzeugte überschüssige Energie über den Generator in die Batterie-Einheit gespeist, um diese wieder aufzuladen, der Verbrenner fungiert gleichsam als Range Extender. Im Motorbetrieb werden die Räder unmittelbar vom Benzinmotor angetrieben, wobei der elektrische Antriebsmotor bei Bedarf unterstützend zur Verfügung steht.

Das System leitet die Kraftströme je nach Bedarf. Die beiden Elektromotoren halten den Verbrenner im möglichst effizienten Drehzahlbereichen, etwa indem der Generator die Last erhöht, wenn der Benziner bei langsamem Tempo mit zu wenig Last arbeitet.

Über die Leistung der Motoren macht Honda noch keine Angaben. Fest steht nur, dass der Elektromotor mindestens so stark sein muss wie der Verbrenner, weil: Dadurch, dass es kein Schaltgetriebe, sondern eine starre Verbindung gibt, würde der Vierzylinder bei Höchstgeschwindigkeit überdrehen. Bei dem Tempo wird das Fahrzeug also ausschließlich elektrisch angetrieben.

Der Verbrauch soll auf dem Niveau eines gleich starken Dieselmotors liegen, ebenso das Gewicht. Dadurch dass man das Getriebe einspart, kompensiert man zumindest teilweise das Zusatzgewicht der elektrischen Anlage samt Batterie. Es ist wenig erstaunlich, dass Honda beim CR-V darauf verzichtet, einen Dieselmotor anzubieten. Jedoch ist denkbar, das i-MMD künftig mit einer größeren Batterie als Plug-in-Hybrid anzubieten.

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(Bild: kmm)



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