Keine Schwächen

BMW X3: Es ist schwer, an ihm etwas auszusetzen

Motor
18.02.2011 11:46
Es war hoch an der Zeit für BMW, den X3 durch eine neue Version zu ersetzen. Das Einstiegs-SUV X1 hatte dem schon etwas angegrauten Bruder schon beinahe die Daseinsberechtigung entzogen, denn der war eigentlich hauptsächlich teurer. Nun ist der Neue da, und er nimmt sich den Platz, der ihm gebührt als Nachfolger des Erfinders der Kompakt-SUVs.
(Bild: kmm)

Beim neuen BMW X3 wird es schwierig für Miesmacher, denn es ist schwer, etwas an ihm auszusetzen. Er ist weder zu klein noch zu groß, nicht mehr leicht ungemütlich wie der alte, aber genauso fahraktiv, das Heck ist jetzt auch endlich aus einem Guss und insgesamt hat er optisch an Style und Dynamik gewonnen. Kurz: die Essenz aus dem, was man an Auto braucht und sich an einem Auto wünscht, ein Schweizermesser-Golf für Besserverdiener.

Optisch schlank, bequem und fahraktiv
BMW beherrscht inzwischen die Kunst, große Autos nicht fett wirken zu lassen. So ist der X3 jetzt fast so groß wie der alte X5, kommt aber dennoch schlank daher. Und auch an anderer Stelle wird aus drei hier fünf: bei der Hinterachse. Dort verrichten nun Fünf- statt Dreilenker ihren Dienst, was zur Folge hat, dass die Fahrdynamik nicht mehr zulasten des Federungskomforts geht. Wer in Sachen Fahrwerk noch eins draufsetzen will, für den gibt es zum ersten Mal in einem X-Modell die Option "Dynamische Dämpfer Control", mit der man die Wahl zwischen den Setups Normal, Sport und Sport+ hat, sowie eine abgespeckte Variante der Digital Performance Control aus dem X6, die den Wagen mit aktiver Kraftverteilung an der Hinterachse flotter um die Kurve bringen soll. Die Spur ist generell breiter, der Radstand größer.

Angetrieben werden serienmäßig alle viere, der extrem variable, xDrive genannte Allradantrieb sorgt für dynamische Unterstützung in allen Lebenslagen. Und wer damit einmal auf Schnee und unter fachkundiger Anleitung durch einen Slalomparcours gewedelt ist, weiß wieder, was Fahrspaß ist und wie viel man aus einem Auto rausholen kann, wenn die Straßenbedingungen widrig sind. Bergabfahrassistent ist übrigens Serie, nicht nur damit setzt sich der X3 von anderen SUVs ab, was die Abwege-Tauglichkeit betrifft.

Schon das Einstiegsmodell ist sportlich
Dynamisch sind auch die Motorisierungen, schon die Einstiegsmaschine 20d, die den Testwagen mit 184 PS antreibt, lässt keine Zweifel an der richtigen Wahl aufkommen (Topmodell 35i mit 306 PS). Das maximale Drehmoment von 380 Nm stellt der 2-Liter-Diesel ab 1.750/min. zur Verfügung, Kraft ist also immer da, und wer es drauf anlegt, sieht nach 8,5 Sekunden die Tachonadel am Hunderter vorbeistreichen. Nicht zu vergessen: Das ist ein (ohne Fahrer) gut 1,7 Tonnen wiegendes SUV. Sensationell in dieser Klasse ist die optionale Achtgangautomatik, die noch ein bisschen mehr Oberklasseflair einziehen lässt, als hier ohnehin an allen Ecken und Enden wirkt.

Der Kofferraum des 4,65 Meter langen BMWs bietet mit 550 Litern deren 70 mehr als früher, maximal lassen sich 1.600 Liter befüllen. Der Innenraum vorn ist nahe am X5 (wobei man auch auf der Rückbank nun auch als Erwachsener entspannt sitzt), und zwar nicht am alten, sondern am aktuellen. Das gilt sowohl für das Platzangebot als auch für die Anmutung. Zwischen altem und neuem X3 liegen auch in dieser Hinsicht Welten. Tadellos die Materialauswahl, auch ein paar neue Extras sind zu haben. Als erstes Auto seiner Klasse fährt der X3 zum Beispiel (optional) mit einem Head-Up-Display vor; auch eine Rückfahrkamera mit etwas befremdlichem (wie geht denn das?!!) Topview ist zu bekommen. Der adaptive Tempomat wie auch der (ohnehin verzichtbare) Nachtsichtassistent) bleibt dem X5 vorbehalten. Der Testwagen hat aber mit 56.000 Euro (inkl. Extras für 13.000 Euro) schon genug gekostet. Irgendwie ein Haufen Geld. Aber auch ein richtig gutes Teil.

Stephan Schätzl

Warum?

Die Schwächen des alten X3 sind ausgemerzt, der neue setzt Maßstäbe in seinem Segment, sagt BMW. Und irgendwie fällt es schwer, dem zu widersprechen.

Warum nicht?

In dieser Fahrzeugklasse wird schon richtig viel Geld aufgerufen, und als 2WD ist der X3 nicht zu haben.

Oder vielleicht …

… BMW X1, BMW X5 (je nachdem, aus welcher Richtung man sich annähert), Audi Q5, Mercedes GLK, VW Tiguan.

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(Bild: kmm)



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