Erneut Unruhen

Streik bei Foxconn-Lieferant wurde mit Gewalt aufgelöst

Elektronik
14.01.2013 12:09
Mehr als tausend Arbeiter haben sich Berichten der chinesischen Arbeitsschutzorganisation SACOM zufolge an einem Streik in der Fabrik eines Foxconn-Zulieferers beteiligt, in der unter anderem Anschlussstecker für Apples iPhone produziert werden sollen. Die Arbeiter forderten mehr Geld und eine bessere Behandlung. Die Polizei setzte Wasserwerfer ein, um die Demonstration aufzulösen.

Der Streik bei einem Foxconn-Zulieferer im chinesischen Fengcheng hat am Donnerstag begonnen, heißt es von SACOM. Zeitweise hatten die rund tausend an dem Streik beteiligten Arbeiter die Hauptstraße in der Nähe der Fabrik blockiert, weshalb die Polizei den Streik mit Wasserwerfern und Spezialeinheiten aufgelöst habe. Die Demonstranten fordern mehr Lohn und bessere Arbeitsbedingungen.

SACOM: Apple und Foxconn sollen sich mit Arbeitern treffen
"Unabhängig von den Medienkampagnen von Apple und Foxconn, die die guten Arbeitsbedingungen in den Fabriken loben, sind die Bedingungen weiterhin wie in einem Ausbeuterbetrieb", so die Arbeitsschutzorganisation in einer Aussendung. Das harte Vorgehen der chinesischen Behörden gegen die streikenden Arbeiter wird kritisiert, Foxconn und Apple fordert SACOM auf, sich mit den Arbeitern zu treffen, um über ihre Probleme zu sprechen.

Foxconn bestätigte die Unruhen in der Fabrik, gab jedoch zu bedenken, dass es sich bei der betroffenen Fabrik nicht um eine Foxconn-Niederlassung, sondern um jene eines Zulieferers handle, berichtet die IT-Website "ZDNet". Man habe trotzdem Kontakt zur Führung des Unternehmens und lokalen Behörden aufgenommen, um das Problem zu lösen und dafür Sorge zu tragen, dass die "hohen Standards für Arbeitsplätze und Lebensbedingungen", die Foxconn auch von Lieferanten fordere, eingehalten werden.

Nicht nur Apple lässt bei Foxconn produzieren
Foxconn produziert nicht nur Produkte des US-Konzerns Apple, sondern auch Geräte fast aller anderen namhaften Elektronikkonzerne – von Lenovo, Toshiba und Sony über Nintendo bis hin zu HP und Dell. Rund 40 Prozent aller weltweit verkauften Unterhaltungselektronik stammt aus Fabriken von Foxconn, das allein in China mehr als eine Million Arbeiter beschäftigt.

Immer wieder machte das Unternehmen in der Vergangenheit durch schlechte Arbeitsbedingungen von sich reden. Stets wurde dabei beteuert, man arbeite an einer Verbesserung der Situation – zuletzt, nachdem sich ein französisches Fernsehteam in eine iPhone-Fabrik eingeschlichen und schockierende Bilder (siehe Infobox) aus dem Alltag der dort beschäftigten Arbeiter geliefert hatte. Zuvor hatte Foxconn durch Selbstmordserien und die Beschäftigung Minderjähriger in seinen Fabriken Schlagzeilen gemacht.

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