Auch wenn Apple die genauen Spezifikationen seiner neuen iPhones bei deren Enthüllung nicht verraten hat, haben erste Online-Portale sie bereits in Erfahrung gebracht. Bei "PhoneArena" und "GSMArena" hat man alle Zahlen und Daten zu den neuen iPhones zusammengetragen, wodurch sie nun auch mit den Geräten anderer Hersteller verglichen werden können.
Zunächst aber zu den Hardware-Infos der iPhones selbst:
iPhone 6 | iPhone 6 Plus | |
CPU | Apple A8; 1,4 GHz Dual-Core | Apple A8; 1,4 GHz Dual-Core |
RAM | 1 GB | 2 GB |
Diagonale | 4,7 Zoll | 5,5 Zoll |
Auflösung | 1.334 x 750 Pixel | 1.920 x 1.080 Pixel |
Speicher | 16 – 128 GB | 16 – 128 GB |
microSD-Slot | Nicht vorhanden | Nicht vorhanden |
Hauptkamera | 8 Megapixel, Dual-LED-Blitz | 8 Megapixel, optischer Bildstabilisator, Dual-LED-Blitz |
Frontkamera | 1,2 Megapixel | 1,2 Megapixel |
Funk | LTE, WLAN 802.11ac, Bluetooth 4.0, NFC | LTE, WLAN 802.11ac, Bluetooth 4.0, NFC |
Maße | 138 x 67 x 6,9 Millimeter | 158 x 77,7 x 7,1 Millimeter |
Akku | 1.800 mAh | 2.915 mAh |
Software | iOS 8 | iOS 8 |
Extras | Fingerabdruck-Scanner | Fingerabdruck-Scanner |
Preis | 699 – 899 Euro | 799 – 999 Euro |
Die Tabelle zeigt recht anschaulich, warum Apple die genaue Hardware-Ausstattung seiner Geräte gerne verschweigt. Auf dem Papier reißen die Spezifikationen der neuen iPhones nämlich niemanden vom Hocker.
Neue iPhone-CPU A8 taktet relativ niedrig
Der iPhone-Prozessor ist dank 64-Bit-Architektur und stark optimierter Software zwar grundsätzlich ausreichend motorisiert, am Papier verblassen zwei je 1,4 Gigahertz schnelle Rechenkerne im Vergleich zu bis zu 2,7 Gigahertz schnellen Quad-Core-Chips der Konkurrenz aber.
Auch das RAM des iPhone 6 wirkt im Direktvergleich mit der Konkurrenz, wo zwei Gigabyte heute zum guten Ton gehören, eher klein bemessen. Bei Bildschirm- und Kameraauflösung hat die Konkurrenz ebenfalls teils deutlich mehr zu bieten.
Die neuen iPhones und ihre Rivalen im Direktvergleich
Was die Android- und Windows-Phone-Konkurrenz den neuen iPhones tatsächlich entgegensetzen kann, haben wir anhand einiger aktueller Geräte untersucht.
Für das Android-Lager steigen dabei – stellvertretend für alle Top-Smartphones mit Googles Mobilbetriebssystem – der Klassiker HTC One M8 und die IFA-Neuheiten Samsung Galaxy Note Edge und Sony Xperia Z3 in den Ring. Die Windows-Phone-Fraktion ist durch das Nokia Lumia 930 vertreten. Hier die Spezifikationen:
HTC One M8 | Nokia Lumia 930 | Samsung Galaxy Note Edge | Sony Xperia Z3 |
Snapdragon 801; 2,3 GHz Quad-Core | Snapdragon 800; 2,2 GHz Quad-Core | Snapdragon 805; 2,7 GHz Quad-Core | Snapdragon 801; 2,5 GHz Quad-Core |
2 GB | 2 GB | 3 GB | 3 GB |
5 Zoll | 5 Zoll | 5,6 Zoll | 5,2 Zoll |
1.920 x 1.080 Pixel | 1.920 x 1.080 Pixel | 2.560 x 1.440 Pixel | 1.920 x 1.080 Pixel |
16 GB | 32 GB | 32 GB | 16 GB |
Bis 128 GB | Nicht vorhanden | Bis 64 GB | Bis 128 GB |
4 Megapixel, Dual-LED-Blitz, nachträglicher Fokus | 20 Megapixel, optische Bildstabilisierung, Dual-LED-Blitz | 20,7 Megapixel | |
5 Megapixel | 1,2 Megapixel | 3,7 Megapixel | 2,2 Megapixel |
LTE, WLAN 802.11ac, Bluetooth 4.0, NFC, Infrarot | LTE, WLAN 802.11ac, Bluetooth 4.0, NFC | LTE, WLAN 802.11ac, Bluetooth 4.0, NFC, Infrarot | LTE, WLAN 802.11ac, Bluetooth 4.0, NFC |
146 x 70 x 9,3 Millimeter | 137 x 71 x 9 Millimeter | 151 x 82 x 8,3 Millimeter | 146 x 72 x 7,3 Millimeter |
2.600 mAh | 2.420 mAh | 3.000 mAh | 3.100 mAh |
Android 4.4 | Windows Phone 8.1 | Android 4.4 | Android 4.4 |
Alu-Gehäuse | Offline-Navi | Fingerabdrucksensor | Wasserdicht |
Ab 533 Euro | Ab 470 Euro | Noch nicht bekannt | Ab 650 Euro |
Diese unvollständige Liste – weitere potente iPhone-Rivalen gibt's in der Infobox - der aktuellen iPhone-Konkurrenten zeigt: Geht man nach den nackten Zahlen, schließt Apple mit seinen neuen iPhones lediglich zur Konkurrenz auf, übertrumpft sie aber nicht.
Harten Fakten zufolge liegt die Konkurrenz vorn
Hochauflösende HD-Displays bieten alle aktuellen Top-Smartphones, Pixelmonster wie Samsungs kommendes Galaxy Note Edge oder das bereits verfügbare LG G3 stellen die neuen iPhones mit 2.560 mal 1.440 Pixeln Auflösung gar deutlich in den Schatten.
Auch bei der schieren Megapixel-Zahl der Kamera, der Akku-Kapazität und dem Prozessortakt liegt die aktuelle Avantgarde der Android- und Windows-Phone-Konkurrenz vor dem iPhone. Beim Speicherplatz haben viele Konkurrenzgeräte ebenfalls einen Vorteil, lassen sie sich doch kostengünstig per microSD-Karte erweitern. Und das bei meist deutlich niedrigeren Einstiegspreisen.
Apple reizt die vorhandene Hardware optimal aus
Allerdings: Auch wenn die Konkurrenz die neuen iPhones bei den nackten Zahlen spielend in die Tasche steckt, hat Apple in der Vergangenheit immer wieder gezeigt, dass man auch aus vermeintlich nicht so potenter Hardware einiges herausholen kann.
Am Beispiel der aktuellen iPhone-Generation: Obwohl die Kamera mit "nur" acht Megapixeln bei Weitem nicht so hoch auflöst wie beispielsweise die 20-Megapixel-Kameras in Sonys Xperia-Z-Reihe, gehört sie bei der Dämmerlicht-Performance doch zu den besten Handykameras am Markt. Neue Features der Konkurrenz wie ultrahochauflösende 4K-Videoaufnahme sind damit zwar nicht an Bord, trotzdem ist Apples Kamerakonzept bewährt und konkurrenzfähig.
Und auch bei Rechenleistung und Akkulaufzeit holt Apple viel aus den Komponenten seiner iPhones. Trotz vergleichsweise kleinem Akku halten Apples Smartphones dank konsequenter Optimierung und Abstimmung von Hard- und Software schon in der aktuellen Generation ebenso lang durch wie die Konkurrenz. Und trotz geringerem Takt bieten Apples CPUs im Regelfall dank optimaler Hardwareausreizung eine mit der Konkurrenz vergleichbare Leistung.
Gelungenes, aber teures iPhone-Paket ist zu erwarten
So kommt es, dass man am Ende festhalten muss: Auch wenn Apples iPhones bei den harten Hardware-Fakten nicht mit den Top-Geräten anderer Hersteller mithalten können, dürfte es dem Computerkonzern aus Cupertino durch intensive Optimierungsarbeit auch mit seinen neuen iPhones wieder gelingen, ein stimmiges Gesamtpaket zu schnüren.
Ob die auf dem Papier schwächere Apple-Hardware in Kombination mit der dafür optimierten Software am Ende den deutlich höheren Einstiegspreis in die iPhone-Welt rechtfertigt, muss jeder Nutzer für sich entscheiden.
Freunde von neuester Technik und erweiterbarem Speicher, die sich über Apples proprietäre Ladestecker und den iTunes-Zwang für iPhone-Nutzer ärgern, dürften weiterhin mit Konkurrenzgeräten glücklicher werden. Aber wer ohnedies bereits ein überzeugter Apple-Jünger ist, wird sich an den schon fast traditionell eher durchschnittlichen iPhone-Spezifikationen auch bei der neuesten Inkarnation des Erfolgs-Smartphones nicht weiter stören.
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