Vergütung zu gering

Sony-Musikverlag bremst Apples Internetradio aus

Web
01.10.2012 09:33
Apples geplantes Internetradio verzögert sich wegen schwieriger Rechteverhandlungen mit Sony. "Wir wollen den Dienst. Wir wollen nur fair bezahlt werden", sagte Martin Bandier, Chef des Musikverlags Sony/ATV Music Publishing, der "New York Times" vom Wochenende. Die Äußerungen des einflussreichen Musik-Managers sind zugleich die erste Bestätigung dafür, dass Apple überhaupt an einem solchen Streaming-Dienst arbeitet. Der Einstieg des kalifornischen Konzerns in das Geschäft könnte heutigen Anbietern das Leben schwer machen.

Sony/ATV verwaltet Songrechte für heutige Stars wie Lady Gaga und Taylor Swift, aber auch für Musik von Altmeistern wie den Beatles oder Beach Boys. Die Firma gehört dem japanischen Elektronikriesen Sony und den Erben von Michael Jackson. Im Sommer schluckte sie die Verlagssparte des zerschlagenen britischen Musikkonzerns EMI und hat jetzt rund zwei Millionen Musikrechte. Während die Branche im Tonträger-Geschäft seit Jahren mit sinkenden CD-Verkäufen kämpft, sind Musikverlage nach wie vor eine sichere Bank.

Das "Wall Street Journal" hatte vor einigen Wochen erstmals über Apples Pläne für ein Internetradio berichtet (siehe Infobox) und zugleich eingeschränkt, dass wegen der Rechteverhandlungen noch Monate bis zu einem Start vergehen könnten. Dem iPhone- und iPad-Hersteller schwebe ein Modell ähnlich jenem des Streaming-Dienstes Pandora vor, bei dem der Nutzer sich die Lieder nicht selber aussuchen kann, sondern einer vorgegebenen Musikauswahl folgen muss. Bei dem Apple-Dienst, der dem Bericht nach neben iPhones und iPads möglicherweise auch auf Windows-PCs laufen soll, solle dabei wie bei Pandora Werbung zur Musik angezeigt werden, hieß es.

Schon der erste Bericht im "Wall Street Journal" hatte den Aktienkurs von Pandora einbrechen lassen. Der Internetdienst hat massive Probleme, die Lizenzkosten wieder einzuspielen. Zuletzt gab es in dem Ende Juli abgeschlossenen ersten Geschäftshalbjahr wieder einen Verlust von 25,6 Millionen Dollar (20,5 Millionen Euro) bei knapp 160 Millionen Dollar Umsatz. Dabei hat das fast ausschließlich in den USA aktive Internetradio 54,9 Millionen aktive Nutzer. Apple hat den Vorteil, dass es viel breiter im Geschäft mit der Musikindustrie aufgestellt ist und dadurch auch bessere Deals aushandeln kann.

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