Tablet-Flaggschiff

Luftig leicht: Apples iPad Air im krone.at-Test

Elektronik
04.11.2013 12:33
Dünner, leichter und schneller: Mit dem iPad Air wagt Apple nicht nur eine grundlegende Veränderung in Sachen Design, sondern verbaut auch erstmals einen Prozessor mit 64-Bit-Architektur in seinem Tablet. krone.at hat den luftig leichten Kalifornier getestet.

Als Apple 2010 sein erstes iPad auf den Markt brachte, war die Skepsis zunächst groß. Wozu benötigte man ein Tablet, wenn man doch bereits ein Notebook hatte, fragten sich viele, auch in der krone.at-Redaktion. Drei Jahre später ist diese Skepsis gewichen: Tablets, allen voran das iPad, haben den Computermarkt nachhaltig verändert und in vielen Haushalten Einzug gehalten. Das Notebook wird inzwischen nur noch benötigt, wenn gearbeitet werden muss, für den schnellen E-Mail-Check zwischendurch, zum Internetsurfen, Spiele und andere Unterhaltungszwecke wird stattdessen zum "Flachrechner" gegriffen.

Den US-Marktforschern von IDC zufolge wurden allein im vergangenen Quartal weltweit 47,6 Millionen Tablets verkauft, darunter 14,1 Millionen iPads. Apple kommt damit auf einen Marktanteil von knapp 30 Prozent und ist weiterhin führender Anbieter. Doch die Konkurrenz holt schnell auf, allen voran Samsung. Die Südkoreaner verkauften zuletzt rund 9,7 ihrer Galaxy-Tablets (20,4 Prozent Marktanteil), im Jahr zuvor waren es mit 4,3 Millionen noch weniger als die Hälfte gewesen.

So schlank und leicht wie kein iPad zuvor
Mit dem seit vergangenem Samstag in Österreich erhältlichem iPad Air will Apple den Vorsprung nun wieder weiter ausbauen. Die inzwischen fünfte Generation des kalifornischen Tablets soll nebst einem neuen und schnelleren Prozessor vor allem durch ihr leichtes und schmales Äußeres beim Konsumenten punkten. Ein Vorhaben, das gelingen dürfte. Denn mit gerade einmal 469 Gramm in der WLAN-Version bzw. 478 Gramm mit zusätzlichem 3G/LTE und nur 7,5 Millimetern Dicke liegt es so angenehm in der Hand wie kein anderes iPad zuvor.

Apple gelang dieser Kunstgriff laut eigenen Angaben durch die Reduzierung diverser Komponenten um "Millimeterbruchteile". Demnach wurden unter anderem Batterie, Gehäuse und Glasfront verschlankt, das Gesamtvolumen gegenüber dem Vorgänger, der 652 bzw. 662 Gramm auf die Waage bringt, sank um 24 Prozent. Rein optisch gleicht sich das Air mit seinen nun deutlich schmaleren Seitenrändern dem iPad mini an, jedoch ohne dabei in puncto Verarbeitungsqualität Abstriche zu machen: Alu-Unibody und Glasfront fühlen sich gewohnt hochwertig an, sitzen stramm und knarzen nicht.

Die Displaygröße von 9,7 Zoll blieb indes im Vergleich zum iPad 4 ebenso unangerührt wie deren Auflösung von 2.048 x 1.536, was einer Pixeldichte von 264 ppi entspricht. Die Bildqualität bleibt damit unverändert hoch: Die Farben strahlen klar und hell, Schriften sind gestochen scharf. Nur ins grelle Sonnenlicht rauswagen sollte man sich auch mit dem jüngsten iPad weiterhin nicht, zu stark spiegelt ansonsten der Bildschirm. Der weist übrigens abermals das bekannte 4:3-Format auf, was in der Handhabung gewisse Vorteile gegenüber 16:9-Tablets bringt. Im Gegenzug müssen iPad-Besitzer beim Filmschauen jedoch mit schwarzen Streifen vorliebnehmen.

Mehr Leistung unter der Haube
Neben der Schlankheitskur betrifft die zweite große Neuerung beim iPad Air den verbesserten Prozessor. Apple verbaut in seinem jüngsten Tablet-Spross den auch im iPhone 5S verwendeten A7-Dual-Core-Prozessor mit 64-Bit-Architektur. Laut Apple soll das iPad Air damit doppelt so schnell sein wie sein Vorgänger. Merken tut man davon zunächst allerdings kaum etwas. Im alltäglichen Gebrauch bewältigt das ältere Modell Standardaufgaben ebenso schnell und ruckelfrei wie der Nachfolger. Wirklich spürbar wird der Unterschied erst bei neuen Apps wie Apples iLife-Multimedia-Paket, die die 64-Bit-Technologie bereits unterstützen – noch gibt es davon allerdings nicht viele. Grafisch aufwendige Spiele wie das neue "Infinity Blade III" zeigen zudem mehr Details und Effekte.

Schon dramatischer fällt der Unterschied zum iPad der dritten Generation auf, das in unserem Test allein für den Start rund 14 Sekunden länger brauchte als das iPad Air. Letzteres verfügt übrigens auch über den neuen M7-Coprozessor zur Bearbeitung von Bewegungsdaten aus Beschleunigungssensor und Co. In der Praxis hat dies allerdings eine eher geringe Bedeutung, da wohl nur die wenigsten mit ihrem Apple-Tablet joggen gehen dürften. Eine Ausnahme stellen jedoch bestimmte Spiele dar, die sich per Bewegung steuern lassen.

Positiv: Trotz der gesteigerten Leistung und obwohl der Akku beim iPad Air aufgrund der schlankeren Bauweise kleiner ausfällt, bleibt die Laufzeit praktisch unverändert. Apple selbst spricht von bis zu zehn Stunden – ein Wert, der unseren Erfahrungen nach bei durchschnittlicher Nutzung durchaus realistisch erscheint. Genug für einen Tag also, aber mehr leider auch nicht.

Fazit: Die Verschlankung hat dem iPad sicht- und spürbar gut getan. Das geringe Gewicht macht sich im Alltag positiv bemerkbar, sodass es in Hand und Arm seltener bzw. erst deutlich später zu Ermüdungserscheinungen kommt. Lobenswert ist zudem, dass sich Apple die bessere Figur des iPad Air nicht etwa durch Leistungseinbußen oder günstigere Materialien erkauft. In puncto Rechenpower, Verarbeitung und Haptik zählt das Tablet der Kalifornier weiterhin zu den Spitzenreitern. Wer allerdings rein auf Gewicht und Abmessungen Wert legt, wird inzwischen auch bei der Konkurrenz fündig. Sonys Xperia Tablet Z etwa wiegt mit 495 Gramm nur unwesentlich mehr und ist mit 6,9 Millimetern sogar dünner als das iPad Air.

Gegenüber diesem haben andere Geräte zudem einen weiteren Vorteil: Sie erlauben oftmals recht kostengünstig eine Aufrüstung des Speicherplatzes mittels SD-Karte. Beim iPad Air muss man sich diesen hingegen weiterhin teuer erkaufen: Für eine Verdopplung des Speichers zahlt der Konsument 90 Euro. Das günstigste iPad Air mit 16 Gigabyte Speicher kostet in der WiFi-only-Version 479 Euro, mit UMTS/LTE 599 Euro. Die Spitzenmodelle mit 128 Gigabyte sind für 749 und 869 Euro zu haben. Die größte Konkurrenz für das iPad Air könnte daher aus dem eigenen Haus kommen: Das neue iPad mini mit Retina-Display, das noch im November nach Österreich kommen soll, verfügt über dieselbe technische Ausstattung, ist jedoch noch kompakter und zudem 90 Euro günstiger.

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