Gemischte Gefühle

Apple: Anleger trotz höherer Umsätze unzufrieden

Elektronik
29.10.2013 08:40
Die neuen iPhone-Modelle haben bei Apple das zuletzt stockende Geschäft angekurbelt und den nächsten Milliardengewinn gesichert. Der Konzern verkaufte im vierten Geschäftsquartal von Juli bis September annähernd 33,8 Millionen seiner Smartphones und damit gut ein Viertel mehr als ein Jahr zuvor. Allerdings blieben die Gewinne des kalifornischen Konzerns unter den Hoffnungen etlicher Börsianer.

"Wir hatten einen starken Endspurt in einem bemerkenswerten Jahr", sagte Konzernchef Tim Cook am Montag in einer Telefonkonferenz mit Analysten. Er rechnet nun auch mit guten Verkäufen zu Weihnachten. Dazu sollen vor allem die jüngst vorgestellten neuen iPad-Modelle beitragen. "Es wird ein iPad-Weihnachten", sagte Cook.

Vermutlich weil viele Kunden auf die neuen Modelle warteten, stieg die Zahl der verkauften iPads im vergangenen Quartal nur unwesentlich auf 14,1 Millionen. Apple hatte die jüngste Generation seiner Tablet-Computer erst vor einer Woche präsentiert: Das große Modell iPad Air (siehe Infobox) wurde dünner und leistungsstärker, das kleinere iPad mini mit Retina-Display bekam einen schärferen Bildschirm. Während das iPad Air diesen Samstag in die Läden kommt, soll das iPad mini erst Ende November auf den Markt kommen.

iPhone abermals treibende Kraft
In der Zwischenzeit waren es die neuen iPhone-Modelle, die das Geschäft trieben. Apple hatte das mit einem Fingerabdruck-Scanner und einer verbesserten Kamera ausgestattete iPhone 5S (siehe Infobox) und das etwas günstigere iPhone 5C mit buntem Plastikgehäuse im September vorgestellt. Der Konzern war am ersten Verkaufswochenende gleich neun Millionen Stück losgeworden - das war ein neuer Rekord. Apple schlüsselte allerdings nicht auf, wie sich die iPhone-Absätze auf die unterschiedlichen Modelle verteilen.

Mehr Umsatz, weniger Gewinn
Der Umsatz des Konzerns stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal um vier Prozent auf 37,5 Milliarden Dollar (27,2 Milliarden Euro). Der Gewinn fiel jedoch im gleichen Zeitraum um neun Prozent auf unterm Strich 7,5 Milliarden Dollar. Der Grund waren unter anderem höhere Entwicklungs- und Marketingkosten. Auch die Gewinnerwartungen für das wichtige Weihnachtsquartal enttäuschten zudem zunächst so manchen Investor.

Finanzchef Peter Oppenheimer verwies auf höhere Produktionskosten beim neuen iPad Air und den ebenfalls jüngst vorgestellten neuen MacBook-Pro-Modellen. Zudem verschenkt Apple von nun an sein Mac-Betriebssystem sowie bisher kostenpflichtige Büro- und Multimedia-Software. Das drückt die Rendite. Die Anleger gaben sich mit diesen Erklärungen zufrieden: Die Apple-Aktie, die nachbörslich erst auf Talfahrt ging, drehte schließlich sogar leicht ins Plus.

Absatzzahlen übertrafen Erwartungen
Insbesondere mit den Absatzzahlen übertraf Apple die Erwartungen der Analysten. Neben den knapp 34 Millionen iPhones setzte Apple 14,1 Millionen iPads (Vorjahreszeitraum 14 Millionen) und 4,6 Millionen Mac-Computer (4,9 Millionen) ab. Vor allem das Geschäft im Hoffnungsmarkt China lief wieder deutlich besser; auch Europa erholte sich.

Die stärksten Zuwächse verzeichnete Apple in Japan, wo der Konzern den großen Mobilfunkanbieter NTT DoCoMo als neuen Kunden gewinnen konnte. Der Hauptmarkt Amerika schwächte sich dagegen etwas ab. Der Geldberg von Apple wuchs zuletzt kaum noch, was vor allem am laufenden Aktienrückkauf und Dividenden liegt. Insgesamt verfügte Apple nach letztem Stand über 146,8 Milliarden Dollar in der Kasse.

Cook erteilt Investor Icahn Abfuhr
Auf das Geld hat es der streitbare US-Investor Carl Icahn abgesehen, der sich bei Apple eingekauft hatte und nun eine schuldenfinanzierte Aufstockung des Aktienrückkaufs um 150 Milliarden Dollar verlangt. Konzernchef Cook erteilte Icahn zumindest fürs Erste eine Abfuhr. Er erklärte, vor dem nächsten Jahr werde in Sachen Kapital nichts entschieden.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele