Eurocity aus Graz

Zugunglück in Mannheim: Zwei Österreicher verletzt

Österreich
02.08.2014 17:54
Bei einem Zugunglück im deutschen Mannheim sind am späten Freitagabend laut Polizei 35 Menschen verletzt worden - vier von ihnen schwer. Unter den Leichtverletzten sind auch zwei Österreicher, wie das Außenministerium in Wien am Samstagnachmittag mitteilte. Ein Güterzug, der auch Chemikalien geladen hatte, rammte einen Eurocity der ÖBB. Mehrere Waggons des Fernzuges aus Graz kippten um.

Der Unfall ereignete sich um kurz vor 21 Uhr etwa 200 Meter vom Bahnhofsgebäude entfernt. Nach Angaben der Deutschen Bahn fuhr der Güterzug eines privaten Unternehmens, der ERS Railways, dem EC 216 aus noch ungeklärter Ursache schräg in die Seite. Der Hauptbahnhof wurde gesperrt, zahlreiche Rettungskräfte waren im Einsatz. Der Güterzug war laut der Deutschen Bahn auf dem Weg von Duisburg nach Sopron in Ungarn, der Eurocity Richtung Saarbrücken unterwegs.

Die zwei umgekippten Wagen seien mit rund 110 Fahrgästen besetzt gewesen, sagte der Sprecher der Mannheimer Berufsfeuerwehr. Die meisten kamen mit einem großen Schrecken davon, zehn Verletzte wurden am Samstagnachmittag noch in Krankenhäusern behandelt. Insgesamt waren 250 Passagiere an Bord. Die beiden Verletzten aus Österreich sind zwei Männer aus Oberösterreich und Salzburg, sagte der Sprecher des Außenministeriums, Martin Weiss. Sie seien ambulant behandelt worden und hätten das Krankenhaus mittlerweile verlassen.

Geringe Geschwindigkeit verhinderte Schlimmeres
Der Zusammenstoß der beiden Züge sei auch deshalb vergleichsweise glimpflich verlaufen, weil die Züge im Bereich des Bahnhofs sehr langsam unterwegs sind, sagte ein Feuerwehrsprecher. Die Unfallstelle wurde am Abend ausgeleuchtet, größere Schäden an den Waggons waren nicht zu sehen.

Bei dem Güterzug entgleisten die Lokomotive und die ersten zwei Wagen. Container fielen herunter, die Behälter mit Gefahrengut wurden nicht beschädigt. Beim Eurocity entgleisten insgesamt fünf der neun Waggons, hieß es von der Bahn.

Experten suchen nach Unfallursache
Experten müssen nun klären, warum der Güterzug den Eurocity rammte. Wie eine Sprecherin der Untersuchungsstelle des Bundes berichtete, überprüfen die deutschen Spezialisten unter anderem den Betriebsablauf. Außerdem müsse erhoben werden, ob die Signale und die Fahrzeuge richtig funktionierten. "Wir ermitteln in alle Richtungen", hieß es.

Das Unglück löste am Samstag Störungen im Bahnverkehr aus. Drei von insgesamt zehn Gleisen am Hauptbahnhof - eine zentrale Achse im Fernverkehr - waren gesperrt, es kam zu Ausfällen und Umleitungen.

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