Transport-Trick

Zellen helfen Viren ungewollt beim Eindringen

Wissenschaft
09.07.2015 16:31
Wer erkältet ist, an einer Bindehautentzündung oder einer Bronchitis leidet, hat sich oft ein Adenovirus "eingefangen". Schweizer Wissenschaftler haben nun den Trick herausgefunden, wie sich diese Viren ins Innere von Körperzellen schleusen lassen.

Menschliche Adenoviren verursachen kleine Löcher in der Zellmembran, welche die Zelle wie eine Schutzhülle umgibt. Durch solche Beschädigungen könnten wertvolle Nährstoffe ausfließen, weshalb die Reparaturmaschinerie der Zelle sie in Sekundenschnelle flickt, wie die Universität Zürich (UZH) mitteilte.

Bei dieser Reparatur entstehen auch bestimmte Fette namens Ceramid-Lipide. Sie begünstigen das Formen von Ausbuchtungen auf der Zellmembran, die ebenfalls größtenteils aus Lipiden besteht, wie das Team um Urs Greber vom Institut für Molekulare Biologie der UZH nun im Fachjournal "Cell Host & Microbe" berichtet.

Viren schmuggeln sich in Fettbläschen in die Zelle
Mithilfe der Ceramid-Lipide kann das Virus die "Wunden" in der Zellmembran vergrößern und sich in Fettbläschen, die sich von der Membran abschnüren, ins Zellinnere transportieren lassen. Im Zellkern lässt sich das Virus dann von der Wirtszelle vermehren und infiziert daraufhin weitere Zellen. Dieser Transport-Trick liefert laut den Wissenschaftlern eine Erklärung für die hohe Infektionseffizienz der Adenoviren. Genau an diesem Punkt könnten in Zukunft Medikamente ansetzen, so die Forscher.

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