Zustand ähnlich

Zauberpilze bringen das Gehirn zum "Träumen"

Wissenschaft
03.07.2014 10:28
Der Zustand des menschlichen Gehirns während eines Trips mit halluzinogenen Pilzen, auch Zauberpilze genannt, gleicht demjenigen beim Träumen. Zu diesem Schluss kommen britische und deutsche Forscher in einer neuen Studie. MRT-Aufnahmen von Freiwilligen zeigen, dass Emotionszentren im Gehirn aktiver sind, Kontrollregionen dafür weniger aktiv.

Menschen würden bei einem Trip mit dem Pilzwirkstoff Psilocybin, einer Substanz, die in Österreich dem Suchtmittelgesetz unterliegt, oft ein "erweitertes Bewusstsein", eine drastisch geänderte Wahrnehmung und traumähnliche Zustände beschreiben, zitiert das Imperial College London Erstautor Robin Carhart-Harris in einer Mitteilung.

"Ich fand es faszinierend, die Ähnlichkeiten bei der Hirnaktivierung im psychedelischen Zustand und im Traumschlaf zu sehen", so Carhart-Harris. Bei beiden seien "primitivere" Hirnregionen für Emotionen und Gedächtnis wie der Hippocampus stärker, Regionen für übergeordnete Denkprozesse und das Selbstbewusstsein hingegen schwächer aktiviert.

Versuchspersonen Psilocybin verabreicht
Die Forscher hatten Daten von 15 Versuchspersonen analysiert, denen bereits im Jahr 2012 für einen Versuch entweder Psilocybin oder ein Scheinwirkstoff gespritzt wurde. Dann wurde ihre Hirnaktivität mit funktionaler Magnetresonanztomografie aufgezeichnet. Die deutschen Kollegen um Enzo Tagliazucchi von der Goethe-Universität in Frankfurt haben die Daten nun mit speziellen mathematischen Modellen ausgewertet.

"Wir konnten erstmals eine physische Abbildung der traumähnlichen Zustände im Gehirn liefern", erklärte Carhart-Harris. Er will künftig die Möglichkeit erkunden, mit Psilocybin Patienten mit Depressionen zu helfen: Die Droge könnte es ihnen erlauben, festgefahrene negative Denkmuster zu durchbrechen.

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