Magnetfeld im Blick

ZAMG misst Auswirkung von Sonnenstürmen

Wissenschaft
14.06.2013 15:35
Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik wird in den Jahren 2013/14 österreichweit die Geoeffektivität von Sonnenstürmen messen, also wie stark die magnetischen Kräfte auf die Erde wirken. Dies erklärten Vertreter der ZAMG im Rahmen einer Pressekonferenz in Innsbruck. Durch die regionale Verteilung der Messstationen in Innsbruck, Graz und Tamsweg sei dies erstmals möglich.

"Wir befinden uns derzeit in einem solaren Maximum. Dies bedeutet, dass die Sonne in diesem und im nächsten Jahr besonders aktiv sein wird", erläuterte Barbara Leichter von der Fachabteilung Geomagnetik/Gravimetrie der ZAMG. In Zusammenarbeit mit drei Schulen sollen daher in den nächsten beiden Jahren die Änderungen des Magnetfelds in Österreich beobachtet werden.

Sonnenstürme als Gefahr für moderne Welt
"Sonnenstürme können Störungen im Funkverkehr und Beeinflussungen von Navigationssystemen verursachen", meinte Leichter. Starke magnetische Stürmen könnten sogar elektrische Ströme in Überlandleitungen und anderen Netzwerken induzieren und diese beschädigen. "1989 verursachten Sonnenstürme beispielsweise einen Stromausfall in Kanada", berichtete die Vertreterin der ZAMG.

Magnetfeld wird beeinflusst
Durch solare Stürme werde das Magnetfeld der Erde beeinflusst. "Auch normale Kompasse können bei einem Sonnensturm verrückt spielen, deshalb kann es passieren, dass Pol-Flüge abgesagt werden müssen", erklärte Leichter. Durch die Erforschung der Geoeffektivität und ein besseres Verständnis der Sonnenstürme könne möglicherweise ein Frühwarnsystem entwickelt werden, blickte Michael Staudinger, Direktor der ZAMG in die Zukunft. Die NASA arbeite bereits daran.

Polarlichter möglicherweise auch in Österreich sichtbar
Das solare Maximum könnte in Österreich in den nächsten beiden Jahren außerdem zu einem besonderen Schauspiel führen. "Treffen Plasmapartikel der Sonne auf die Erde, werden diese vom Magnetfeld der Erde abgelenkt. Dabei entstehen Ionisationsprozesse, die schließlich als Nord- oder Polarlichter beobachtet werden können", sagte Leichter. Aufgrund der erhöhten Sonnenaktivität könne die sogenannte Aurora Borealis (Bild) unter Umständen auch in Österreich auftreten.

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