Grundlage der Studie ist der Datensatz von lokalen Volksabstimmungen über Einbürgerungsgesuche in deutsch-schweizer Gemeinden von 1970 bis 2003. Von den Gesuchstellern wählten die Wissenschafter 768 Personen aus, deren Einbürgerungsgesuch entweder knapp angenommen oder knapp abgelehnt worden ist.
Staatsbürgerschaft "reine Glückssache"
Diese Gesuchsteller unterschieden sich kaum in Alter, Geschlecht, Herkunft, Sprachkenntnissen oder Aufenthaltsdauer in der Schweiz. "Für Migranten, die nur ein paar Ja-Stimmen auseinanderliegen, war es letztlich reine Glückssache, ob sie die Schweizer Staatsbürgerschaft erhalten oder nicht", wird Mit-Autor Jens Hainmueller von der Universität Stanford in der Mitteilung zitiert.
Für Studie rund 700 Menschen befragt
Die Wissenschafter befragten die rund 700 Personen per Telefon, unter anderem zu ihrem Wissen über Schweizer Politik und ihrer politischen Partizipation. Die Befragung zeigte, dass die seit mehr als 15 Jahren Eingebürgerten sozial und politisch viel besser integriert sind als jene, deren Gesuch damals abgelehnt wurde. Besonders stark profitierten von der Einbürgerung in der Schweiz etwa Menschen aus der Türkei und aus Ex-Jugoslawien, welche zu marginalisierten Migrantengruppen gehörten.
Eingebürgerte verfügten beispielsweise über ein politisches Wissen, welches vergleichbar sei mit jenem von gebürtigen Schweizerinnen und Schweizern. Knapp Abgelehnte hingegen blieben politisch marginalisiert, heißt es in der Mitteilung.
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