Amazonas & Co.

WWF-Studie warnt vor globaler Waldvernichtung

Wissenschaft
28.04.2015 10:19
Der Erde droht in den nächsten 15 Jahren ein erheblicher Waldverlust: Bis 2030 könnten einer neuen Studie zufolge weltweit bis zu 170 Millionen Hektar Wald verschwinden. Das entspreche fast der fünffachen Fläche Deutschlands, teilte die Umweltorganisation WWF (World Wide Fund For Nature) in Berlin mit. Mit den größten Verlusten müsse in den Tropen gerechnet werden.

In einer aktuellen Studie identifizieren die Umweltschützer elf - wie sie es nennen - "Entwaldungsfronten", an denen weltweit mit den größten Verlusten zu rechnen sei. Besonders betroffen seien Borneo, die Mekong-Region sowie das Amazonas-Gebiet. Letzteres könnte sogar ein Drittel seiner Waldfläche verlieren. Als Hauptgründe nennt die Studie die Ausweitung der Agrarindustrie, Viehhaltung sowie Straßen- und Kraftwerksbau. "Wenn wir nicht handeln, werden die letzten großen intakten Waldgebiete einem gigantischen Raubbau zum Opfer fallen", sagt Jörg-Andreas Krüger, Experte für Biodiversität beim WWF.

Die Gründe für den Schwund der Wälder variieren laut WWF von Gebiet zu Gebiet. Global gesehen sei der mit Abstand wichtigste Faktor die industrielle Landwirtschaft. Insbesondere die Viehhaltung und der Anbau von Palmöl und Soja in riesigen Monokulturen würden immer größere Flächen verschlingen. Hinzu kämen die nicht nachhaltige Abholzung für die Holz- und Papierproduktion, der Abbau von Bodenschätzen und Infrastrukturprojekte in zuvor unberührten Gegenden, die einer weiteren Zerstörung wiederrum Vorschub leisteten.

Regenwald im Amazonas besonders betroffen
Die Region mit der größten prognostizierten Vernichtung ist der Amazonas, wo der WWF einen Rückgang des Waldes von bis zu 48 Millionen Hektar veranschlagt. Damit würde knapp ein Drittel des größten Regenwaldgebiets der Erde im Jahr 2030 nicht mehr bewaldet sein.

Zu den negativen Folgen der Waldzerstörung zählen das Anheizen des Klimawandels und der Verlust der Artenvielfalt. So finde man auf einem Hektar Fläche im Amazonas in etwa dieselbe Anzahl unterschiedlicher Tier- und Pflanzenarten wie in ganz Deutschland, so der WWF. Außerdem seien in den Tropen 291 Gigatonnen klimawirksamer Treibhausgase gebunden - das rund 290-Fache der jährlichen Emissionen Deutschlands.

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