Gelungen ist den Wissenschaftlern der Fund mithilfe eines Instruments namens MOSFIRE (Multi-Objekt Spektrograph For Infra-Red Exploration) an einem der beiden 10-Meter-Teleskope des in 4.200 Meter Seehöhe gelegenen W.-M.-Keck-Observatoriums. Wegen der großen Distanz zum Objekt sehen die Forscher die ferne Galaxie zu einer Zeit, als das Universum erst etwa fünf Prozent seines heutigen Alters hatte. Das Team um Pascal A. Oesch von der Yale-Universität in New Haven (Connecticut) stellt seine Entdeckung im Fachblatt "Astrophysical Journal Letters" vor.
Vergleichsweise kurz nach Urknall entstanden
Ein Lichtjahr ist die Strecke, die das Licht in einem Jahr zurücklegt, sie entspricht etwa 9,5 Billionen Kilometern. Das Universum ist nach aktuellen Messungen 13,8 Milliarden Jahre alt. Weiter als 13,8 Milliarden Lichtjahre kann daher kein Teleskop ins All spähen. Die ferne Galaxie mit der Katalognummer EGS-zs8-1 ist damit zu einer Zeit vergleichsweise kurz nach dem Urknall zu sehen.
"Während wir die Galaxie so sehen, wie sie vor 13 Milliarden Jahren war, hatte sie bereits mehr als 15 Prozent der Masse unserer eigenen Milchstraße aufgebaut", erläuterte Oesch in einer Mitteilung des Keck-Observatoriums. "Sie hatte jedoch nur 670 Millionen Jahre Zeit dafür. Das Universum war noch sehr jung damals."
Bildet 80-mal schneller Sterne als Milchstraße
Die Untersuchung zeigt, dass die ferne Galaxie rund 80-mal schneller neue Sterne bildet als unsere Milchstraße heute. Der Fund fügt dem Bild vom frühen Universum einen neuen Puzzlestein hinzu. Nur eine Handvoll Galaxien wurden bisher in ähnlich großen Entfernungen entdeckt. Sie sind zum Ende des "Dunklen Zeitalters" zu sehen, als das Wasserstoffgas im jungen Universum durch die Strahlung der ersten Sterne wieder durchsichtig wurde. Bei dieser sogenannten Re-Ionisierung spielten Galaxien wie EGS-zs8-1 vermutlich eine entscheidende Rolle.
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